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City-Hochhäuser – Städtebauliche Neuordnung der richtige Weg

Donnerstag, 31.03.2016

In der heutigen aktuellen Stunden der Hamburgischen Bürgerschaft zur Zukunft des City-Hochhäuser-Areals erklärt der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Dirk Kienscherf: "Mit der Neubebauung des Areals der heutigen City-Hochhäuser erhält Hamburg die Möglichkeit, diesen wichtigen Eingangsbereich zur Innenstadt neu zu gestalten und damit auch dem Weltkulturerbe Kontorhausviertel endlich zu einem würdigeren Abschluss zu verhelfen. Die Neubebauung wird selbstverständlich weltkulturerbekonform erfolgen. Hierzu wird es einen internationalen Architekturwettbewerb geben, an dessen Vorbereitung und Durchführung die UNESCO beteiligt werden wird. Die UNESCO ist über dieses Verfahren frühzeitig informiert worden, anderslautende Behauptungen wurden in der letzten Anhörung widerlegt."

 

Kienscherf weiter: "Die schlichten City-Hochhäuser hatten von Anfang an eklatante, funktionale Schwächen, die ursprüngliche Fassade war nicht wetterbeständig und zugig, die Arbeitsbedingungen im Haus äußerst schwierig, die Ladenpassage funktionierte von vornherein nicht. Daher kann die historische Außenfassade nicht wieder hergestellt, die Ladenpassage nicht erhalten bleiben. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass die City-Hochhäuser nicht auf Basis eines Gutachtens unter Denkmalschutz gelangt sind, sondern im Rahmen der Reform des Denkmalschutzgesetzes 'Ipsa Lege' in Hamburg, wodurch mehrere tausend Gebäude quasi über Nacht zu Denkmälern erklärt wurden", so Kienscherf, der sich dabei der Meinung des renommierten Hamburger Architektur- und Kulturexperten Professor Hipp anschließt. Dieser hatte im Rahmen der durchgeführten Expertenanhörung im Stadtentwicklungsausschuss ausgeführt: "Es ist zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich etwas für nicht denkmalschutzwürdig halte. […] Aber ich bin entschieden der Meinung, dass die Einschätzung des City-Hofs als Kulturdenkmal ein Fehlurteil ist. […] Die städtebauliche Qualität, die der Denkmalschutz unter anderem als Kriterium möglich macht, um etwas unter Schutz zu stellen, ist im Falle des City-Hofes für meine Begriffe nicht gegeben."

 

Nach Ansicht von Kienscherf sei es daher richtig und auch rechtskonform, dass nach der Durchführung eines umfassenden Wettbewerbsverfahrens zum Erhalt beziehungsweise Neubau nun vom Senat das öffentliche Interesse im Sinne einer städtebaulichen Neuordnung des Areals als höher eingestuft werde: "Das hat nichts mit Rechtsbruch zu tun, sondern mit der Verantwortung gegenüber der Stadt, städtebauliche Fehler auch mal beheben zu wollen und an dieser Stelle endlich eine adäquate Lösung zu schaffen. Diese Möglichkeit sieht das Denkmalschutzgesetz ausdrücklich vor."

 

CDU und FDP im Bezirk Hamburg-Mitte haben diese Position lange Zeit geteilt. Die FDP-Fraktion hatte sich zuletzt 2013 in der Bezirksversammlung für den Abriss ausgesprochen. Kienscherf: "Von daher sind die Angriffe von CDU und FDP mehr als fadenscheinig. Gerade auch mit Blick auf die heutige Bürgerschaftsdebatte zur Elbphilharmonie ist es schon bedenklich, dass sich diese Fraktionen in den letzten Wochen positiv zu einem Konzept von Herrn Marg und Hochtief geäußert haben, das vordergründig einen teilweisen Erhalt der Hochhäuser vorsah, aber gleichzeitig eklatante Vertragsveränderungen zu Lasten der Stadt beinhaltete und sogar ebenfalls einen Abriss nicht ausschloss. Trotz mehrmaliger Aufforderung und Zusage im Ausschuss ist das Konsortium bis heute einer Offenlegung der ergänzenden Vertragsbedingungen nicht nachgekommen, das ist schon bezeichnend."