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Demographischer Wandel – SPD-Fraktion will mehr Barrierefreiheit bei Wohnungen und im ÖPNV

Dienstag, 24.06.2014

Gleich zwei Initiativen zum Thema Barrierefreiheit hat die SPD-Fraktion zur kommenden Bürgerschaft eingereicht. Hintergrund ist der demographische Wandel, der vor allem die Bereiche Wohnen und öffentlicher Nahverkehr vor Herausforderungen stellt.

 

"Wir brauchen in Hamburg in den kommenden Jahren mehrere zehntausend barrierearme und barrierefreie Wohnungen", so Karin Timmermann, Fachsprecherin Senioren der SPD-Fraktion und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss. "Denn fast jeder von uns möchte auch im Alter selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben. Auch eine Behinderung sollte kein Hindernis dafür sein, den Wohnort selbst zu wählen und ohne Hilfe einen Haushalt führen zu können. Im Neubau sind Aufzüge oder bodentiefe Bäder weitgehend Standard. Im Bestand ist aber noch sehr viel zu tun. Wir müssen die Förderprogramme unter die Lupe nehmen, damit in Zukunft mehr Wohnungen alters- und rollstuhlgerecht ausgestattet sind. Aktuell werden nämlich nicht alle Fördermittel abgerufen. Hier muss gegebenenfalls nachgesteuert werden."

 

Darüber hinaus hat die SPD-Fraktion einen Antrag für weitere Verbesserungen der Barrierefreiheit im ÖPNV eingereicht. Hierzu Martina Koeppen, Verkehrsexpertin der SPD-Fraktion: "Wir wollen die Mobilität von Menschen mit Behinderungen noch weiter verbessern. Das geht mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen wie einer Durchsage zur Ausstiegsseite. Diese Durchsagen gibt es bisher bei der S-Bahn. Auch für die U-Bahn sollte das standardmäßig eingeführt werden. Darüber hinaus ist zu klären, ob durch weitere Informationen im Umfeld von und an den Haltestellen beziehungsweise an und in den Fahrzeugen die Orientierung für sehbehinderte Menschen verbessert werden kann."

 

Koeppen verweist in diesem Zusammenhang auf die 2011 eingeleitete massive Beschleunigung beim barrierefreien Ausbau: "Wir stehen für eine Mobilität für alle. Deswegen machen wir seit 2011 Tempo beim barrierefreien Ausbau der U-Bahn-Haltestellen. Jedes Jahr erhalten fünf Haltestellen Aufzüge, stufenfreie Bahnsteige und bessere Orientierungen für Sehbehinderte. Schwarz-Grün hatte das Thema nur stiefmütterlich behandelt. Wenn wir so weitergemacht hätten, wäre die letzte Haltestelle erst in 60 Jahren barrierefrei gewesen. Jetzt schaffen wir das bis Anfang der 2020er Jahre."