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Deutsch als Zweitsprache stärker in der Lehrerbildung verankern – Ein weiterer Schritt in Richtung guter Integration

Mittwoch, 15.06.2016

In Hamburg werden zur Zeit 457 Schülerinnen und Schüler in 44 Basisklassen und 2.504 in 193 Internationalen Vorbereitungsklassen unterrichtet. Darüber hinaus befinden sich 2.980 zugewanderte Jugendliche in 205 besonderen Lerngruppen der berufsbildenden Schulen. Die meisten werden innerhalb eines Jahres in die Regelschulen übergehen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen auf diese Entwicklung reagieren und das Zertifikat "Deutsch als Zweitsprache" (DaZ) stärker in der Lehrerbildung verankern. Über einen entsprechenden Antrag beschließt heute die Hamburgische Bürgerschaft (siehe Anlage).

 

Dazu Barbara Duden, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: "Für eine gelingende Integration ist Bildung der Schlüssel und hierfür braucht es schnell ausreichende Sprachkenntnisse. Die Zusatzqualifikation ‚Deutsch als Zweitsprache‘ für Lehrkräfte hat daher angesichts der aktuellen Entwicklung an Bedeutung für Hamburgs Schulen gewonnen. Hierdurch wird neben der Fachlichkeit auch eine hohe interkulturelle Kompetenz vermittelt. Wir setzen uns daher dafür ein, dass diese wichtige Qualifikation nicht erst durch Fortbildungen, sondern bereits frühzeitig schon während der Lehrerausbildung erworben werden kann."

 

Dazu Dr. Stefanie von Berg, bildungspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht auf bestimmte Schulformen beschränkt ist. Wir möchten die Referendarinnen und Referendare nicht zusätzlich belasten, brauchen aber dringend die Kompetenzen an unseren Schulen. Deshalb wollen wir prüfen, inwiefern angehende Lehrerinnen und Lehrer das DaZ-Zertifikat erwerben und damit möglicherweise einzelne Prüfungsleistungen ersetzen können. Was in Schleswig-Holstein seit 1. Februar Praxis ist, möchten wir auch in Hamburg möglich machen. Wir erwarten uns von dieser Maßnahme qualitativ guten Unterricht, der professionell auf alle eingeht, deren Erstsprache nicht Deutsch ist."