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Digitales Archiv Nord – Hamburg schützt sein digitales Erbe

Mittwoch, 21.05.2014

"Mit dem Digitalen Archiv Nord legt Hamburg den Grundstein für ein leistungsfähiges Archivsystem. Es wird dazu beitragen, dass auch spätere Generationen unser digitales Erbe lesen und sich somit ein Bild über vergangene Gesellschaften machen können", so die SPD-Abgeordnete Christel Oldenburg. "Mit unserem heute zu beschließenden Antrag wird der Weg frei gemacht, um die notwendigen Mittel für den Betrieb des Archivs bereitzustellen."

 

Im Hamburger Staatsarchiv werden tausende Papierakten aus Behörden und von Privatpersonen ausgewertet und für die Nachwelt aufbewahrt. Für Informationen, die nur noch elektronisch vorhanden sind, gibt es bislang keine Infrastruktur zur Aufbewahrung. Schon jetzt sind viele digitale Informationen aus der Anfangszeit der PCs und des Internet unwiederbringlich verloren. Daten wurden einfach gelöscht, wenn man sie nicht mehr brauchte, viele können mit der heutigen Software nicht mehr gelesen werden oder sind beschädigt, weil die Speichermedien nur einen kurzen Lebenszyklus hatten. Es besteht die Gefahr, dass Krankenhäuser nicht mehr auf alte Patientendaten zurückgreifen können oder das Galerien und Museen nicht mehr in der Lage sind, archivierte digitale Kunstwerke zu zeigen. "Wenn wir jetzt nicht handeln, dann droht unsere Zeit für künftige Generationen in einem 'digital dark age' zu versinken", warnt Oldenburg.

 

Um die dauerhafte Erhaltung digitaler Aufzeichnungen zu gewährleisten, wollen das Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, das Staatsarchiv Bremen, das Landesarchiv Mecklenburg-Vorpommern, das Niedersächsische Landesarchiv und das Landesarchiv Schleswig-Holstein ein gemeinsames digitales Archiv aufbauen. Die Archive der fünf beteiligten Bundesländer werden sich an nationalen und internationalen Standards orientieren und einen gemeinsamen IT-Dienstleister mit dem Betrieb des elektronischen Magazins beauftragen. Der Verbund trägt auch zur Kostenersparnis bei. Ein alleiniger Betrieb eines digitalen Archivs nur durch Hamburg würde Mehrkosten von rund 20 Prozent bedeuten. Auch im Hinblick auf das Transparenzgesetz wird das Digitale Archiv Nord eine große Hilfe sein und zu Verfahrenserleichterungen führen.