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Expertenanhörung zu G8/G9 zeigt: Hamburgs Schulsystem braucht Verlässlichkeit und Ruhe

Mittwoch, 07.05.2014

Am Dienstagabend hat sich der Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft in einer Anhörung intensiv mit der Frage zu G8 und G9 am Gymnasium befasst. Dazu Lars Holster, schulpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: "Es ist wichtig, alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen. Deshalb wollten wir im Schulausschuss die Positionen derer hören, die in Hamburg ganz nah am Thema dran sind. Denn Schulleitungen, Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler sind es, die von einer Reform der Gymnasien maßgeblich betroffen wären. Ihre Aussagen im Ausschuss waren eindeutig: Die Vorschläge der Volksinitiative 'G9-Jetzt-HH' sind in dieser Form nicht realisierbar und organisatorisch unmöglich umzusetzen."

 

Auch zu der allgemeineren Frage nach einem G9 an den Hamburger Gymnasien gab es unter den Experten eine erstaunliche Einigkeit - alle stellten den Nutzen einer Reform für Hamburgs Schülerinnen und Schüler infrage. "Die Anhörung hat gezeigt, dass im alten G9 an den Gymnasien keineswegs alles besser war. Umgekehrt kann durch guten Unterricht und eine kluge Organisation des Schultages viel getan werden, um eine unnötige Belastung der Schülerinnen und Schüler im G8 zu vermeiden. Dass dies schon von vielen Gymnasien praktiziert wird, bestätigte uns zum Beispiel die Vertreterin der Schülerkammer. Gleichzeitig wurde davor gewarnt, den Schulen durch ständiges Eingreifen in die Schulstruktur wertvolle Zeit zu nehmen, die sie für die Weiterentwicklung von Schule und Unterricht benötigen. Diese Warnung nehmen wir sehr ernst", zieht Holster sein Fazit aus der gestrigen Sitzung.

 

Zu den Vorschlägen der G8-Initiative "Schulfrieden wahren. Keine neuen Reformen!" erklärt Holster: "Wir begrüßen den Beitrag der G8-Initiative. Sie greift in ihren Empfehlungen einige interessante Punkte auf. Manches ist bereits umgesetzt oder mit unserem Antrag zur Entlastung der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien auf den Weg gebracht. Eines ist aber ganz klar: Eine Einschränkung des Elternwahlrechts wird es mit uns nicht geben. Hier schießt die Initiative übers Ziel hinaus."

 

Holster abschließend: "Wir sind in Sachen G8 und G9 weiter gesprächsbereit. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse der Befragung der Schulkonferenzen und der Rückmeldungen aus der Online-Beteiligung."