Zum Hauptinhalt springen

Frühe Bildung als Integrationsmotor stärken

Mittwoch, 10.02.2016

Auf Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wird die Bürgerschaft heute über zusätzliche Eltern-Kind-Zentren (EKiZ) und Elternlotsenprojekte im Umfeld der geplanten festen Wohnunterkünfte für Flüchtlinge beschließen. Neben der Verstärkung bestehender EKiZ sollen in diesem Jahr zunächst zwei Neueinrichtungen geschaffen werden. Hierbei handelt es sich um Standorte in Bergedorf (Im Gleisdreieck) und in Neugraben-Fischbek (Am Aschenland).

 

Dazu Uwe Lohmann, Fachsprecher Familie, Kinder und Jugend der SPD-Fraktion: "Mit unserer Initiative fördern wir frühe Bildung und stärken damit die Integration. Denn Eltern-Kind-Zentren bieten gute Integrationsmöglichkeiten, weil die Erzieherinnen und Erzieher vor Ort die soziale Umgebung gut kennen und zugleich die kulturelle Herkunft der Familien berücksichtigen können. Kinder werden somit frühzeitig an die institutionelle Kindertagesbetreuung herangeführt, die Familien aus ihren jeweiligen Herkunftsländern oft nicht kennen. Diese Zentren schaffen Kontakt zu den Familien und haben für die Kinder eine Türöffner-Funktion in unser System der frühen Bildung."

 

Dazu Anna Gallina, familienpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Hamburger Kitas sind vorbildlich, weil sie eine gebührenfreie Grundversorgung anbieten und nahezu alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren erreichen. Auch im Krippenbereich haben wir schon eine sehr gute Betreuungsquote. Eltern-Kind-Zentren bieten Eltern und Kindern schon vor dem Kitabesuch eine gute Möglichkeit zum Spielen mit Gleichaltrigen und zum gemeinsamen Austausch und Unterstützung. Angedockt an eine 'richtige' Kita, sind sie mit Expertinnen und Experten speziell darauf ausgerichtet, Eltern und ihre Kinder an die Kita heranzuführen. Mit den neuen Eltern-Kind-Zentren sorgt Rot-Grün dafür, dass auch den geflüchteten Kindern und Eltern ein behutsamer Einstieg in Hamburger Kitas sowie unserem Kinderbetreuungssystem ermöglicht wird. Das ist ein wichtiger Baustein für eine gelingende Integration."

 

Hintergrund:

Derzeit gibt es rund vierzig Eltern-Kind-Zentren – "EKiZ" – in Hamburg. Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen in Hamburg ist es notwendig, das Angebot auszuweiten. So sollen zehn neue EKiZ gerade dort an Kindertagesstätten angesiedelt werden und für alle Eltern offen sein, wo größere Wohnunterkünfte mit vielen Flüchtlingskindern be- oder entstehen. Direkt an die EKiZ werden qualifizierte Elternlotsen mit Migrationshintergrund angebunden. Sie können die Familien in ihren Wohnunterkünften ansprechen und in die Angebote der EKiZ sowie darüber hinaus in Kitas, Schulen, weitere Familienfördereinrichtungen, zu Behörden oder Ärztinnen und Ärzten begleiten. Sie sprechen ihre Sprache und fungieren als Kultur- und Sprachmittler. Sie unterstützen und entlasten die Arbeit in den EKiZ, indem sie als erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zur Verfügung stehen.