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Giftige Raupen: Eichen-Prozessionsspinner in sechs Bezirken aufgetaucht

Donnerstag, 20.05.2021

Der Eichen-Prozessionsspinner (EPS) ist eine eingeschleppte asiatische Raupenart, deren Brennhaare beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen können. Die Raupe breitet sich seit Jahren in Deutschland aus, auch in Hamburg waren 2020 über 900 Bäume betroffen. Das hat eine Schriftliche Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Alexander Mohrenberg ergeben (siehe Anlage). Hamburg investiert demnach 450.000 Euro in die aufwändige Bekämpfung des Schädlings, der sich bis auf Harburg in allen Hamburger Bezirken ausgebreitet hat. Neben der gezielten Suche von Raupennestern setzen die Behörden in den Bezirken unter anderem auf Pheromonfallen und den Einsatz von Fachfirmen der Baumpflege. Ein Pilotprojekt im Bezirk Wandsbek, bei dem der EPS mit einer Baumringfalle gestoppt werden sollte, war hingegen nicht erfolgreich.

 

Dazu Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Eichen-Prozessionsspinner findet in Hamburg mit circa acht Millionen Bäumen ideale Bedingungen vor. Doch dort wo die Raupen nisten, kann es für Menschen sehr schnell gefährlich werden: Die Brennhaare der Raupe verursachen schwerste allergische Reaktionen. Hamburg geht das Problem der Raupen-Attacken mit 450.000 Euro frontal an: Mit mühevoller Handarbeit werden die Raupen durch Spezialkräfte vom Baum gesaugt. Zudem setzt die Stadt auch auf hochmoderne Pheromonfallen. Aber solche Lösungen sind nicht nachhaltig sondern dienen lediglich dazu, die Population in Schach zu halten. Da Baumringfallen im Test durchgefallen sind, müssen wir den Fokus künftig auf natürliche Fressfeinde legen. Ein erstes Pilotprojekt in dieser Richtung läuft bereits: Meisen-Nistkästen sollen in der Nähe der Raupen-Hotspots in Hamburg-Nord und Altona umweltschonend bei der Bekämpfung der Plage helfen. Bis Ende des Jahres können wir hier hoffentlich ein erstes positives Fazit ziehen. Bürgerinnen und Bürger sollten von Mai bis Juli auf Warnschilder achten und bei einem eigenen Verdacht umgehend das zuständige Bezirksamt informieren.

 

Hintergrund

In den letzten Jahren ist der Bestand des EPS aufgrund warmer Winter und Sommer immer weiter angestiegen. Die Raupen sind nicht nur für den Menschen giftig, sondern nehmen auch anderen Arten ihren Lebensraum. Sie spinnen ein dichtes Geflecht um Baumkronen und Äste bis in die Wipfel. Befallene Bäume sind so leicht zu erkennen und können unter anderem unter eichenprozessionsspinner@service.hamburg.de gemeldet werden.