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Hamburg fördert frühzeitigen Kita-Besuch und Kinder mit und ohne Migrationshintergrund

Donnerstag, 22.08.2013

Mit Verwunderung hat die Fachsprecherin Familie, Kinder und Jugend der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Melanie Leonhard, auf Aussagen der CDU zu einem frühzeitigeren Kita-Besuch von Kindern mit Migrationshintergrund reagiert: "Es erstaunt doch sehr, dass derartige Forderungen ausgerechnet von der CDU kommen, die zusammen mit den Grünen erst einen Hamburger Rechtsanspruch ab zwei Jahren groß angekündigt und dann wieder einkassiert hat. Hinzu kommt, dass der zuständige Fachsprecher der CDU, flankiert durch seinen Fraktionsvorsitzenden, der größte Befürworter des Betreuungsgeldes ist. Auf der einen Seite Eltern dafür zu 'belohnen', ihre Kinder nicht in die Kita gehen zu lassen und auf der anderen Seite jetzt zu fordern, dass Kinder früher in die Kindertagesstätten kommen – das passt nicht zusammen." Die SPD-Abgeordnete erinnert zudem an die maßlosen schwarz-grünen Kita-Gebührenerhöhungen selbst für geringe bis mittlere Einkommen sowie für die Eltern behinderter Kinder: "Die Behauptung der CDU, die Eltern interessierten sich nicht maßgeblich für die Höhe der Gebühren, ist doch ein hilfloser Versuch der Vergangenheitsbewältigung."

 

Leonhard macht deutlich: "In Hamburg wurde der Rechtsanspruch ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr bereits zum 1. August 2012 umgesetzt, schwarz-grüne Gebührenerhöhungen zurückgenommen und die Attraktivität der Kitas zudem durch ein beitragsfreies Mittagessen gesteigert. Zudem wurden zum Jahresbeginn 2013 mit Kita-Plus in rund 280 Kitas Personalausstattung und Betreuungsqualität für die 3- bis 6-jährigen Kinder aus sozial benachteiligten Familien und mit Sprachförderbedarf zusätzlich gestärkt. Dazu gehören Kitas, die überdurchschnittlich hohe Anteile von Kindern aus sozial benachteiligten oder aus Familien mit einem Migrationshintergrund betreuen. Mit dem Kita-Plus-Programm sind die Umsetzung eines Konzeptes zur inklusiven Bildung, eine fachlich qualifizierte Sprachförderung, spezifische Elternarbeit sowie eine gute Vernetzung im Sozialraum verbunden."

 

Hamburg werde, trotz bereits hoher Besuchsquoten und einer Spitzenposition unter den westdeutschen Bundesländern, den Krippen- und Kita-Besuch von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund weiter vorantreiben, betont Leonhard: "Nächster Schritt ist die Beitragsfreiheit des Basis-Angebotes von fünf Stunden inklusive Mittagessen ab August 2014 im Krippen- und Elementarbereich. Schon jetzt ist der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund bei Krippe und Kita in Hamburg so hoch wie nie zuvor." Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren in Hamburg zum 1. März 2012 22 Prozent (4.649 Kinder) der Kinder unter 3 Jahren mit Migrationshintergrund in Kitas oder Tagespflege (Krippenbereich), im März 2008 nur 14 Prozent (2.777 Kinder). Bei den 3- bis 6-Jährigen (Elementarbereich) waren es 80 Prozent (16.511 Kinder), im März 2008 nur 72 Prozent (13.615 Kinder). Leonhard: "Wenn das Kita-Jahr 2012/2013 mit dem Rechtsanspruch ab zwei Jahren ausgewertet ist, werden wir diesen positiven Trend mit Gewissheit fortgeschrieben haben. Dass immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund die Kita früher und länger besuchen, wird wesentlich zu höherer Sprachkompetenz beitragen."

 

Hintergrund:

Seit Januar 2013 Kita-Plus: 280 Hamburger Kitas mit sehr hohem Anteil von Kindern aus sozial benachteiligten oder aus Familien mit Migrationshintergrund erhalten 24 Prozent mehr Personal im Elementarbereich (Kinder von 3 bis 6 Jahren); insbesondere die Sprachentwicklung der Kinder soll individuell gefördert werden.