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Heizkosten-Gutschrift für Lohbrügge-Nord: „Die Hartnäckigkeit der Anwohnenden hat sich ausgezahlt“

Dienstag, 04.04.2023

Der Energieversorger E.on hat im Gespräch mit dem SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ali Simsek angekündigt, eine Gutschrift in Höhe von insgesamt rund 4,5 Millionen Euro an seine Kund:innen im Raum Lohbrügge-Nord auszahlen zu wollen. Die Gutschrift wird sich dabei nach dem individuellen Verbrauch der rund 7.200 Haushalte richten. Die örtlichen SPD-Abgeordneten Ali Simsek und Alexander Mohrenberg hatten sich im September 2022 im Fall stark gestiegener Heizkostenabrechnungen für das Jahr 2021 eingeschaltet und zwischen der von Bürger:innen gegründeten Interessengemeinschaft Lohbrügge und dem Energiekonzern E.on vermittelt.

Dazu Ali Simsek, Abgeordneter der SPD-Fraktion Hamburg aus Lohbrügge-Nord: „Den Heizkosten-Schock vom Herbst 2022 werden viele Menschen aus Lohbrügge-Nord so schnell nicht vergessen. Aber die Hartnäckigkeit der Anwohnenden hat sich ausgezahlt: Es ist eine erfreuliche Wendung, dass sich der Energieversorger jetzt zu der vertraglich festgehaltenen Deckelung des Arbeitspreises bekennt. 4,5 Millionen Euro versprechen den Anwohnenden erhebliche Entlastung, die vor dem Hintergrund steigender Teuerungsraten auch dringend gebraucht wird. Auch das Angebot kostenloser Energieberatungen vor Ort ist fair. Wir haben gegenüber E.on immer unsere Erwartungshaltung kommuniziert, dass die Menschen in Lohbrügge-Nord unterstützt und nicht im Regen stehen gelassen werden sollen. Wir begrüßen deshalb, das E.on angekündigt hat, mit Kund:innen, die aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten zahlungsunfähig sind, individuelle Lösungen zu vereinbaren. Der Konzern hat zugesichert, dass bei niemandem die Heizung abgedreht wird, nur weil er seine Rechnung nicht gleich begleichen kann.“

Hintergrund

Im September 2022 erhielten 7.200 Haushalte in Lohbrügge-Nord die Heizkostenabrechnungen für das Jahr 2021 inklusive der zu leistenden Vorauszahlungen von ihrem Energieversorger E.on. Demnach stiegen die monatlichen Kosten im Durchschnitt um 150 bis 300 Prozent – in vielen Fällen sogar um das Vier- bis Sechsfache. Die Folge waren Nachzahlungsforderungen in Höhe von bis zu 2.000 € und mehr. Die Kombination aus extrem hohen Abschlagszahlungen und umfangreichen Nachzahlungen ergab eine kaum zu tragende finanzielle Belastung für die Anwohnenden. Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ali Simsek und Alexander Mohrenberg hatten daher am 26. Januar vor Ort eine öffentliche Veranstaltung zwischen der Interessengemeinschaft Lohbrügge und dem Energiekonzern E.on vermittelt.

Im Gespräch mit dem örtlichen SPD-Abgeordneten Ali Simsek hat Patrick Schneckenburger, Deutschland-Geschäftsführer des Energieversorgers E.on, jetzt eine preisdämpfende Komponente des Vertrags offengelegt, die im vorliegenden Fall erstmals zur Anwendung gebracht werden kann. Demnach tritt eine automatische Preisanpassung in Kraft, wenn der Gaspreis den Holzpreis um den Faktor Zwei übertrifft. Die vom Unternehmen berechnete, validierte und mitgeteilte Gutschriftsumme wird abschließend noch einmal unabhängig geprüft. Das Unternehmen hat zugesichert, die vertraglich errechnete Summe von rund 3,9 Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufzustocken. Der Konzern erklärt sich bereit auch die Kosten für die Netzverluste im Jahr 2021 zu übernehmen und für diese weitere 600.000 Euro an Gutschrift bereitzustellen. Darüber hinaus kündigte der Konzern an, kostenlose Energieberatungen anzubieten. Bei der Zahlungsunfähigkeit von Kunden hat E.on Kulanz und individuelle Lösungen zugesagt.