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Integration von jungen Flüchtlingen – Stärkung der Ausbildungsvorbereitung

Mittwoch, 11.11.2015

Rot-Grün will junge Flüchtlinge noch besser auf einen Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung vorbereiten und bringt dazu eine Initiative zur heutigen Bürgerschaft ein. Vorbild ist das in Hamburg bereits erfolgreich etablierte Modell "Ausbildungsvorbereitung Dual". Dieses Angebot bietet zusätzlich zum schulischen Unterricht auch umfassenden, praktischen Unterricht in Betrieben.

 

Dazu der SPD-Abgeordnete Kazim Abaci, Fachsprecher Integration und Mitglied im Schulausschuss: "Ein guter Schulabschluss und der Einstieg in einen Beruf sind ganz zentrale Faktoren für eine gelungene Integration und ein selbstbestimmtes Leben. Wir wollen daher in dem wichtigen Übergangsbereich von Schule und Beruf die Unterrichtsangebote für jugendliche Flüchtlinge verbessern und uns dabei an dem erfolgreichen Modell AvDual orientieren. In der dualen Ausbildungsvorbereitung können die jungen Menschen nicht nur im Rahmen eines Ganztagsangebots einen Schulabschluss erreichen – sie erlangen darüber hinaus durch begleitete Betriebspraktika bereits frühzeitig Erfahrungen in der Arbeitswelt und können ihre Sprachkenntnisse in der Praxis anwenden. Dies steigert die Chancen auf einen Ausbildungsplatz und ist für die Integration überaus förderlich."

 

Dazu Stefanie von Berg, schulpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Mit AvDual bieten wir jugendlichen Flüchtlingen neben dem Ersten und Mittleren Schulabschluss auch die Möglichkeit, beispielsweise direkt in eine Stadtteilschule oder ein Gymnasium zu wechseln und dort das Abitur zu erwerben. Das begrüße ich sehr. Darüber hinaus ist für uns die Bildungsbiografie mit 18 Jahren noch nicht zu Ende. Wir halten es für wichtig, dass auch nicht-schulpflichtige jugendliche Flüchtlinge alle Chancen auf Bildungsteilhabe haben. Hier werden wir entsprechende Maßnahmen entwickeln und dabei auch die Produktionsschulen einbeziehen."

 

Hintergrund:

Jugendliche Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 18 Jahren besuchen nach ihrem Wechsel in eine dauerhafte Unterkunft in der Regel eine Berufsschule. Dort werden sie bislang in einem zweijährigen Bildungsgang mit rund 25 Wochenstunden Unterricht beschult, erlernen die deutsche Sprache und bereiten sich auf einen Schulabschluss vor. Bis 2011 gab es ähnliche Übergangsmaßnahmen auch für Hamburger Schülerinnen und Schüler, die nach dem Abgang aus dem allgemeinen Schulsystem keinen Ausbildungsplatz bekommen haben. Im Jahr 2011 wurden diese Maßnahmen durch das Angebot "Ausbildungsvorbereitung Dual (AvDual) abgelöst. Zusätzlich zum schulischen Unterricht wird dabei den Schülerinnen und Schülern auch umfassender, praktischer Unterricht in Betrieben geboten.