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Kreuzfahrt-Erholung in Hamburg: „Wir müssen eine drastische Reduktion von Treibhausgasen erreichen“

Dienstag, 14.06.2022

Die Anläufe Hamburgs im Kreuzfahrtverkehr haben sich im Jahr 2021 nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie leicht erholt. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Arne Platzbecker und Hansjörg Schmidt hervor (siehe Anlage). Demnach konnte die Zahl der Anläufe von 81 (2020) auf 108 (2021) gesteigert werden, nachdem vor der Corona-Pandemie noch 212 (2018) beziehungsweise 209 (2019) Anläufe jährlich stattgefunden haben. Für 2022 geht die CGH Cruise Gate Hamburg GmbH (CGH) aktuell von einer vollständigen Erholung und 270 Anläufen aus. Zudem teilt der Senat in seiner Antwort mit, dass voraussichtlich im Jahr 2023 das Cruise Center Steinwerder und das Cruise Center HafenCity mit umweltfreundlichen Landstromanlagen ausgestattet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 36 Millionen Euro, von denen der Bund rund 20 Millionen Euro beiträgt.

Dazu Arne Platzbecker, tourismuspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Hamburg, der Hafen und die Kreuzfahrt gehören zusammen wie Ebbe und Flut. Auch in der schwierigen Corona-Zeit hat der Senat die Kreuzfahrtbranche engagiert unterstützt. Umsatzeinbußen von bis zu 80 Prozent und nie dagewesene Reisebeschränkungen haben die Konzerne sowie deren internationales Personal vor riesige Herausforderungen gestellt. Mit unbürokratischen Maßnahmen und schnellen Hilfen wie beispielsweise einer Stundung von Hafennutzungsentgelten oder einer nach Umweltfreundlichkeit gestaffelten Ermäßigung des Liegegeldes konnten in Hamburg die schlimmsten Probleme abgefedert werden. Das war auch notwendig, denn der Kreuzfahrttourismus ist eine wesentliche Säule für die Weiterentwicklung von Stadt und Hafen. Damit das so bleibt, haben wir bereits früh auf Zukunftstechnologien gesetzt und sind etwa beim Ausbau der Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe Pioniere. Mit massiven Investitionen und großem Engagement rüsten wir die nun verbleibenden Liegeplätze nach und beginnen parallel, die komplizierte Technik auch für Containerschiffe umzusetzen. Denn Landstrom hilft nicht nur die Ökobilanz der Schifffahrt zu verbessern, sondern sorgt gleichzeitig auch für saubere Luft in Hamburg. Es ist eine gute Nachricht, dass die verantwortlichen Stellen in einem engem Austausch mit den Vertreter:innen der Branche sind, um auch das Thema klimafreundlicher Treibstoffe voranzutreiben. Der politische Auftrag ist klarer denn je: Wir müssen die maximal mögliche Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie eine drastische Reduktion von Treibhausgasen erreichen. Das ist die Voraussetzung, damit wir und unsere Gäste das Erlebnis Hamburg und die Kreuzfahrten auch künftig mit gutem Gewissen genießen können.“

Hintergrund

Im Koalitionsvertrag haben die rot-grünen Regierungsfraktionen vereinbart, dass im Rahmen des Hafenentwicklungsprozesses das Ziel der Klimaneutralität für den Hafen verfolgt wird. So soll bis 2040 der Hafenumschlag und der landseitige Transport im Hafen bilanziell CO2-neutral sein. Daher müssen auch die Emissionen der Schiffe deutlich verringert werden. Dies kann zum Beispiel über Landstromanlagen gelingen. Hamburg hat mit dem Bau Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe am Cruise Center Altona bereits einen bedeutenden Schritt bei der alternativen Energieversorgung von Seeschiffen während der Liegezeit gemacht.