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Licht und Schatten im Betreuungsprogramm

Dienstag, 05.05.2009

Zu den heute bekanntgegebenen Arbeitsgruppenergebnissen „Betreuung an Primarschulen“ äußert sich die Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Carola Veit: „Schön, dass der Senat das Betreuungsdefizit im Bereich der Schulkinder erkannt hat. Weniger schön ist, dass das Problem erst zum Schuljahrsstart 2011 / 2012 angegangen werden soll“. Veit weist darauf hin, dass es nicht einmal für 50 Prozent der Hamburger Grundschulkinder eine Ganztagsbetreuung gibt. So besuchten weniger als 15 Prozent der Grundschüler in Hamburg eine Ganztagsschule, für weitere 23 Prozent der Kinder gibt es Hortplätze. In einzelnen Stadtteilen seien die Wartelisten für Hortplätze extrem lang. Die Vermutung liege nahe, dass der Senat mit seinen Veränderungen in der Hort-Betreuung in erster Linie der anhaltenden Kritik an der Primarschule entgegenwirken will.

 

„Die Idee, Schule und Jugendhilfe besser zu verzahnen, ist allerdings auch in Hamburg nicht neu“ sagte Veit weiter. Senator Wersich hatte demgegenüber angekündigt, bundesweit Neuland zu betreten. Veit: „Es gibt in Hamburg bereits viele gute Beispiele für eine gelungene Zusammenarbeit von Schule und Kita bzw. offener Kinder- und Jugendarbeit. Ich hoffe, dass die Behörde diese Beispiele aufgreift und weiterentwickelt, und nicht nur am grünen Tisch alles neu erfindet“.

 

Veit kritisierte, dass bisher bei den regionalen Schulkonferenzen das Thema Kita und Vernetzung unberücksichtigt geblieben sei. „Der Planungsprozess der Schulkonferenzen ist praktisch abgeschlossen. Um tatsächlich zu einer vernünftigen Planung mit den bereits bestehenden Hortangeboten zu kommen, muss man vor allem die räumliche Planung komplett noch einmal aufrollen.“

 

Es ginge aber auch um eine Konzeption, bei der sich Schule und Jugendhilfe auf Augenhöhe begegnen könnten. Dazu müssten die Kitas und die Träger wirklich in die Planungsprozesse einbezogen werden und nicht nur den Betreuungsaspekt an den Tagesrandzeigen abdecken. „Bezeichnend ist, dass immerzu von Betreuung anstatt ganzheitlicher Bildung die Rede ist“.

Erfreulich sei, so Veit, dass für den Bereich Hort künftig die Gruppengrößen verkleinert werden sollen. „Das ist der richtige Weg. Schade, dass Senator Wersich dies nicht auch für den Krippen- und Elementarbereich umsetzt. Dort wären die kleinen Gruppen noch viel nötiger!“