Zum Hauptinhalt springen

Nachwuchsförderung in technischen Berufen – Bürgerschaft beschließt Ausbildungszentrum für Stromnetz Hamburg GmbH

Freitag, 22.01.2016

Auf dem Betriebshof der Stromnetz Hamburg GmbH in Bramfeld soll ein eigenes Ausbildungszentrum entstehen. Ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wurde in der gestrigen Bürgerschaftssitzung mehrheitlich angenommen. Es sollen Kapazitäten für mindestens 100 Auszubildende geschaffen werden. Dadurch soll der Bedarf an Fachkräften der Stromnetz Hamburg GmbH, der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH und später der Wärme Hamburg GmbH sowie auch der Bedarf an Fachkräften anderer öffentlicher Unternehmen und deren Dienstleister durch die technische Ausbildung am Standort Bramfeld gedeckt werden.

 

Dazu Monika Schaal, umwelt- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: "Stromnetz Hamburg GmbH sorgt mit Investitionen und Innovationskraft dafür, dass das Stromnetz im Zuge der Energiewende den steigenden Anforderungen gewachsen und leistungsfähig bleibt. Um ihren Aufgaben heute wie morgen nachkommen zu können, braucht unsere Netzbetreiberin qualifizierte Arbeitskräfte. Das sichern wir mit dem Aufbau des geplanten Ausbildungszentrums, denn es soll ganz gezielt den zukünftigen Bedarf an qualifiziertem Personal aus den Bereichen Kraftwerkstechnik und Elektrotechnik bedienen. Unser Ziel ist es, die Leistungen des neuen Zentrums im Rahmen einer Ausbildungs-Kooperation auch anderen öffentlichen und privaten Unternehmen anzubieten. Damit können wir dem spürbaren Fachkräftemangel in diesen Berufsfeldern auffangen. Wir wollen insbesondere auch jugendlichen Migrantinnen und Migranten Ausbildungs- beziehungsweise Integrationsangebote in diesem Bereich machen. Insofern legen wir großen Wert darauf, dass die Integration beziehungsweise Integrationsausbildungsplätze für jugendliche Zuwanderer sowie Ausbildungsvorbereitung für Migranten in das Konzept des Ausbildungszentrums integriert werden."

 

Dazu Ulrike Sparr, umwelt- und energiepolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Dem Stromnetz kommt angesichts der Energiewende eine sehr große Bedeutung zu – und damit auch dem qualifizierten Personal in den entsprechenden Berufen. Wir brauchen gut ausgebildete, kluge Köpfe, um unser Stromnetz den sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Das geplante Ausbildungszentrum ist dazu ein sehr sinnvoller Beitrag, um nachhaltig den Fachkräftemangel in den Bereichen Kraftwerkstechnik und Elektrotechnik zu bekämpfen. Sehr positiv ist auch, dass gezielt auch jugendlichen Migrantinnen und Migranten angesprochen werden sollen und Integrationsausbildungsplätze in das Konzept integriert werden. Eine gute berufliche Perspektive ist eine der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche Integration."

 

Hintergrund:

Derzeit findet die Ausbildung für technische und kaufmännische Ausbildungsberufe im Vattenfall-Bildungszentrum in Hamburg-Bramfeld statt, in dem neben Auszubildenden der seit 2014 städtischen Stromnetz Hamburg GmbH auch die der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH betreut werden, die perspektivisch ebenfalls in städtischen Besitz übergehen wird. Nach der Herauslösung aus dem Vattenfall-Konzern zahlt Stromnetz Hamburg GmbH pro Auszubildenden eine hohe Vergütung für die Ausbildungsleistung im Vattenfall-Bildungszentrum. Auch nach Übernahme der Wärme Hamburg GmbH durch die Freie und Hansestadt Hamburg würden die Ausbildungskosten für die dann städtische Gesellschaft Wärme Hamburg GmbH nicht sinken. Grund dafür sind die verhältnismäßig hohen Betriebskosten und die geringe Flächeneffizienz. So steht für die Ausbildung in dem jetzigen Vattenfall-Ausbildungszentrum am Moosrosenweg mehr Fläche zur Verfügung als tatsächlich genutzt werden kann. Um auch langfristig eine hochwertige, aber auch bezahlbare Ausbildung in technischen Berufen in Hamburg zu gewährleisten, wird Stromnetz Hamburg GmbH ein Ausbildungskonzept entwickeln.