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Öffnungszeiten von Drogenkonsumräumen – Schutz für Abhängige und Nachbarschaften verbessern

Freitag, 09.12.2016

Auf Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sollen die Öffnungszeiten von Hamburger Drogenkonsumräumen erweitert und Mittel für Straßensozialarbeit auf St. Pauli zur Verfügung gestellt werden. Einen entsprechenden Antrag bringt Rot-Grün in die Haushaltsberatungen vom 13. bis 15. Dezember ein. Die bereits erprobte Samstagsöffnung im Drob Inn nahe dem Hauptbahnhof bleibt bestehen. Dies verbessert den Infektionsschutz und entlastet Nachbarschaften von den negativen Folgeerscheinungen des offenen Drogenkonsums. Rund 460.000 Euro sollen jeweils in den kommenden zwei Jahren zusätzlich eingesetzt werden, um auf den gestiegenen Bedarf zu reagieren.

 

Dazu Sylvia Wowretzko, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: "In den Jahren 2017 und 2018 stellen wir jeweils zusätzlich 462.000 Euro zur Verfügung, damit die neue Samstagsöffnung des 'Drob Inn' in St. Georg dauerhaft abgesichert und in St. Pauli die Straßensozialarbeit ausgebaut werden kann. Außerdem stehen zusätzliche Ressourcen für einen bedarfsgerechten Ausbau der Öffnungszeiten für die Drogenkonsumräume zur Verfügung. Wir stellen damit sicher, dass die Abhängigen die erforderlichen Hilfen erhalten und in Anspruch nehmen können und die Nachbarschaften in St. Georg und St. Pauli entlastet werden können."

 

Dazu Christiane Blömeke, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, mehr Geld für die überlebenswichtigen Alltagshilfen für Drogenabhängige bereitzustellen. Wir haben uns im letzten Jahr intensiv mit der Situation auf St. Pauli und in St. Georg um den Hauptbahnhof beschäftigt. Aber auch an anderen Standorten von Drogenkonsumräumen – wie beispielsweise in Harburg – wird dringend eine Erweiterung der Öffnungszeit benötigt. Mit einem eigenen Konsumraum für Frauen gehen wir in Hamburg seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich der geschlechtersensiblen Drogenarbeit voran. Drogenkonsumräume sind Schutzräume: Sie schützen Konsumierende vor gefährlichen Infektionen durch die Vergabe von sterilen Konsummaterialien und entlasten das Wohnumfeld, indem sie die Folgeerscheinungen des Konsums auf offener Straße eindämmen. Außerdem werden lebensgefährliche Überdosierungen vermieden oder die Menschen im Notfall versorgt. Das rettet Menschenleben. Diese Überlebenshilfe wird seit vielen Jahren in Hamburg an verschiedenen Standorten erfolgreich geleistet – immer kombiniert mit Bratungsangeboten und Ausstiegshilfen. Wir statten die Suchthilfeträger nun dem gestiegenen Bedarf entsprechend besser aus."