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Rot-Grüne Initiative – Ausreichendes Angebot an Integrationskursen sicherstellen

Donnerstag, 13.10.2016

Die Nachfrage an Integrationskursen steigt durch die Vielzahl an Zugewanderten kräftig an. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einer Initiative für die heutige Bürgerschaft sicherstellen, dass auch zukünftig genügend Lehrkräfte für ein flächendeckendes Angebot zur Verfügung stehen (siehe Anlage). Dazu soll eine Ausnahmeregelung verlängert werden, wonach Lehrkräfte auch ohne die Zusatzqualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) in den Kursen unterrichten können. Gleichzeitig soll das Weiterbildungsangebot für die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich ausgebaut werden.

 

Dazu der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Uwe Giffei, Mitglied im Sozialausschuss: "Hamburg finanziert bereits im Umfang von zwei Millionen Euro aus Landesmitteln den Spracherwerb von Flüchtlingen, die nach den Kriterien des Bundes noch keinen Anspruch auf Teilnahme an einem Integrationskurs haben, de facto aber länger als sechs Monate in Hamburg sind. Der frühe Erwerb deutscher Sprachkenntnisse ist zentral für eine gelingende Integration. Deshalb muss der Bund die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sowohl ein ausreichendes Platzangebot in den Integrationskursen verfügbar ist als auch der Kreis der Teilnahmeberechtigten erweitert wird. Ein wichtiges Element dabei ist ein realistischer Umgang mit den Qualifikationsanforderungen an die Lehrkräfte in den Integrationskursen, damit die Qualifizierung der Lehrkräfte nicht zu Lasten der Integrationsperspektive der Flüchtlinge geht."

 

Dazu Filiz Demirel, integrationspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Integrationskurse sind das zentrale Instrument für die sprachliche und gesellschaftliche Integration der neu zu uns gekommenen Menschen. Daher sollten sie auch allen, die sie benötigen, so schnell es geht, zur Verfügung stehen. Hierfür brauchen wir mehr gut ausgebildete Lehrkräfte, für die wiederum bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden müssen. Leider aber gibt es derzeit ein zu kleines Qualifikationsangebot, um dem Bedarf an neuen Lehrkräften gerecht zu werden. Hier wollen wir in Hamburg handeln, hier muss aber auch der Bund aktiv werden. Bis ausreichend Weiterbildungen angeboten werden, muss der Bund dafür sorgen, dass Integrationskurse auch weiterhin unbürokratisch von anderweitig qualifiziertem Lehrpersonal geleitet werden können. Wenn Integration nachhaltig und schnell gelingen soll, dürfen wir die Menschen nicht lange warten lassen."