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SPD-Fraktion startet Initiative: 400.000 Euro Sanierungsmittel für die Synagoge

Montag, 13.08.2012

Für die dringend notwendige Instandsetzung der jüdischen Synagoge an der Hohen Weide sollen auf Antrag der SPD-Fraktion 400.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 beigesteuert werden. Die entsprechende Initiative will die Fraktion auf ihrer heutigen Sitzung beschließen. Das Geld soll vor allem für die Grunderneuerung der prachtvollen Synagogenfenster verwendet werden. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für die Beseitigung der gravierendsten Schäden auf geschätzte 1,2 Millionen Euro.

 

"Die unter Denkmalschutz stehende Synagoge ist heute das geistige Zentrum der jüdischen Gläubigen und ein Symbol für aktives jüdisches Leben in einer weltoffenen Metropole", so der kirchenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Ekkehard Wysocki. "Wir versprechen uns von unserer Initiative nicht zuletzt auch eine Signalwirkung, die hoffentlich viele weitere Zustiftungen und private Spenden nach sich zieht, um die Synagoge endlich wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen."

 

"Die Synagoge ist prägend auch für das vielfältige jüdische Leben in Eimsbüttel. Deswegen war es uns gerade als Eimsbütteler Abgeordnete wichtig, hier eine Sanierungsinitiative zu starten", so die beiden Wahlkreisabgeordneten Martin Schäfer und Olaf Steinbiß.

 

Mit einem eindringlichen Appell hatte sich in diesem Sommer der Vorstand der jüdischen Gemeinde auch an die Politik gewandt: "Mehr als 50 Jahre nach seiner Einweihung ist das Gebäude mehr als renovierungsbedürftig. Neben der Bestuhlung und der Decke des Betsaals, der akut baufälligen Mikwe, vielen renovierungsbedürftigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen stehen auf der Sanierungsliste vor allem die vier akut einsturzgefährdeten Synagogenfenster des Künstlers Herbert Spangenberg ganz oben", erläutert der SPD-Abgeordnete Gerhard Lein. "Die durchgerosteten Stahlrahmen quellen auf und bringen die Scheiben zum Platzen." Zähle man weitere Maßnahmen hinzu belaufe sich der Gesamtbedarf sogar auf 3,5 Mio. Euro. "Diese Summe übersteigt die Finanzmittel der jüdischen Gemeinde erheblich", betont Lein.

 

"Hamburg braucht eine funktions- und zukunftsfähige sowie würdevolle Synagoge – das unterstreichen wir mit dieser Sanierungsinitiative", so Wysocki abschließend.

 

Hintergrund: Mit dem für den Doppelhaushalt 2011/12 auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossenen "Sanierungsfonds Hamburg 2020" in Höhe von 40 Mio. Euro sollen gezielte Instandhaltungsprojekte in der Stadt bezuschusst werden - der Fonds soll für den nächsten Doppelhaushalt auf insgesamt 50 Mio. Euro aufgestockt werden. Über die jeweiligen Maßnahmen beschließt die Bürgerschaft. Bislang wurden 500.000 Euro für die Instandsetzung von St. Katharinen und 700.000 Euro für St. Nikolai auf den Weg gebracht. Ende Januar wurden auf Antrag der SPD-Fraktion fünf Millionen Euro für die Sanierung der Deichtorhallen bewilligt - weitere acht Millionen Euro sollen 2013 folgen. Zuletzt hat die Bürgerschaft einstimmig 5,3 Millionen Euro für dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten bei der Staat- und Universitätsbibliothek bewilligt. Ein weiterer Antrag der SPD-Fraktion zur Sanierung des großen Wasserbeckens im Stadtpark, für die 1,6 Millionen Euro veranschlagt sind, soll in dieser Woche von der Bürgerschaft beschlossen werden.