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Änderungsantrag zu Drs. 19/1905 Entwicklungsschwerpunkte der Sportstadt Hamburg

Mittwoch, 21.01.2009

Die Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft ist überzeugt von der zentralen gesellschaftlichen Funktion des Sports.

Der Sport ist ein wichtiges gesellschaftliches Bindeglied in einem zunehmend vom Individualismus geprägten Gemeinwesen.

Unsere Sportpolitik hat das Ziel und die Vision, Hamburg zu einer europäischen Sportmetropole zu entwickeln, in der sich Spitzensport und Breitensport gegenseitig bedingen und daher auch gleichrangig zu fördern sind. Das Bündnis für Olympia wird von der Hamburgischen Bürgerschaft mit dem Ziel weiterverfolgt, Hamburg als Austragungsort von Olympischen Sommerspielen zu realisieren. Integration, soziales Lernen, Vermittlung zielgerichteten Handelns, Fitness, gesundheitliche Prävention und Reha, Talentförderung und Freizeitspaß – dies alles vermittelt der Sport in Schule, Vereinen/Verbänden und privaten Einrichtungen.

Nur in einem Netzwerk von Politik, Sport, Verwaltung und Wirtschaft kann eine optimale Sportentwicklung erreicht werden. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund und weiteren Partnern im organisierten Sport ist hierbei von zentraler Bedeutung.

Es bedarf dazu erheblicher organisatorischer und finanzieller Anstrengungen.

Im Bereich der Sportentwicklung des Breiten- und Leistungssports muss es darum gehen, die Rahmenbedingungen für den Sport auszubauen.

Der Senat selbst beabsichtigt, mit der Erarbeitung eines Sportentwicklungsplans auf der Basis einer fundierten Analyse zu formulieren, wie der Sport auf gesellschaftliche Trends und Veränderungen sowie auf Veränderungen aufgrund des demografischen Wandels reagieren kann und muss.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. der Bürgerschaft bis zum 30.06.2009 Modelle erfolgreicher Sportentwicklungsplanungen anderer Städte vorzustellen,

2. durch externe Beratung eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation des Hamburger Sports erarbeiten zu lassen,

3. durch externe Beratung Vorschläge für Entwicklungs- und Handlungskonzepte erarbeiten zu lassen,

4. einen breiten Prozess der Diskussion und gemeinsamen Zielfassung der wesentlichen Akteure des Hamburger Sports zu organisieren und durchzuführen mit Verbänden/Vereinen, Verwaltung, Schulsport, Gesundheitsexpertinnen und Gesundheitsexperten, privaten

Unternehmen/Veranstaltern/Stiftungen im Sport, Olympiastützpunkt, Vertreterinnen und Vertretern der Politik u. a. Ziel ist eine Weiterentwicklung des Sports auf allen Ebenen: Breitensport (Freizeit- und Gesundheitssport, Kooperation mit Schulsport, Talentsichtung, Gesundheits- und Rehasport et cetera), Leistungs- und Wettkampfsport (Konzepte für die Förderung und Entwicklung der Sportarten, der Sportstätten und der Wettkampfbedingungen et cetera) sowie des Spitzen- und Eventsports (konzeptionelle Ausrichtung der Sportstadt Hamburg).

5. Für die in den Punkten 2.) und 3.) aufgeführten Bestandsaufnahmen respektive Vorschläge für Entwicklungs- und Handlungskonzepte ist die Hamburgische Bürgerschaft in 2009 durch einen Zwischenbericht zu informieren. Beide Punkte sind bis zum 31. März 2010 zum Abschluss zu bringen und der Hamburgischen Bürgerschaft als Abschlussbericht vorzulegen.

Hierbei sollen die folgenden Aspekte speziell untersucht werden:

a. Entwicklung und Erstellung von Sportstätten, die, soweit es bedarfsgerecht ist, internationalen Standards entsprechen sollen, sowie eine integrierte Planung von Schul- und Vereinssportstätten,

b. kontinuierlicher Abbau des lnvestitionsrückstaus bei der Modernisierung von Sporthallen, Schulturnhallen und Sportplätzen,

c. beschleunigte Übergabe von Sportanlagen an interessierte Vereine durch geeignete finanzielle Anreize, zum Beispiel Übernahme sanierter Sportanlagen,

d. gezielte Leistungs- und Spitzensportförderung durch die Optimierung des Netzwerks aus HSB, Team Hamburg, Stiftung Leistungssport Hamburg, OSP, Kooperation Schule und Verein (Schwerpunkt Talentförderung) auch mit dem Ziel, A-Kader-Athleten in den olympischen Kernsportarten auszubilden und Konzepte zu entwickeln, um Beruf beziehungsweise Berufsausbildung besser mit der Ausübung von Spitzensport vereinbaren zu können,

e. Weiterentwicklung der Stadt als Ausrichtungsort nationaler und internationaler Sportveranstaltungen unter besonderer Berücksichtigung von Veranstaltungen mit Hamburger Profil als Verbindung von Breiten-, Schul-, und Leistungssport,

f. Weiterentwicklung von Kompetenzen in der Sportpolitik und in der Sportwissenschaft am Medien- und Messestandort Hamburg, so zum Beispiel durch Fachkongresse, Verbandstagungen und bei der Etablierung von sportbezogenen Einrichtungen.

g. Sicherung und Ausbau des Betriebssports, um sportliche Betätigung als Ausgleich zum Arbeitsalltag zu sichern.

h. Weiterentwicklung der Ansätze von wohnortnahen und quartiersbezogenen Sportangeboten für Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und Senioren, vor allem auch in Stadtteilen und Quartieren mit einem besonderen Förderbedarf. Diese Maßnahmen sind insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit anderen Regeleinrichtungen und den Ausbau städtischer Bewegungsräume mit dem Ziel, möglichst viele Menschen für Sport und zur Bewegung zu motivieren, weiterzuentwickeln.

i. Entwicklung eines Konzepts zur Etablierung Hamburgs als bundesweites Zentrum des Gesundheitssports.

j. Erstellung eines Gesamtkonzepts mit dem Ziel, Hamburg als Austragungsort von Olympischen Sommerspielen zu realisieren.

k. Alle Maßnahmen sind insbesondere unter Berücksichtigung einer nachhaltigen ökologisch-energetisch sinnvollen Ausgestaltung zu bewerten.

l. Erstellung eines Maßnahmenplans mit einer Prioritätenreihung unter der Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten der Stadt.