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Bike+Ride-Entwicklungskonzept zur Schaffung attraktiver Fahrradabstellanlagen an ÖPNV-Haltestellen

Mittwoch, 30.01.2013

Zu attraktiven Radverkehrsbedingungen gehören neben fahrradfreundlichen Straßen und Wegen gute und sichere Abstellmöglichkeiten für Räder. Dies bestätigt auch der aktuelle Nationale Radverkehrsplan 2020. Attraktive Abstellanlagen sind für Pendlerinnen und Pendler eine echte Bereicherung und entlasten die oftmals voll ausgelasteten Park+Ride-Anlagen, wie auch die Zubringerbusse zu S- und U-Bahn. Insbesondere beim Parken im öffentlichen Raum, etwa an ÖPNV-Haltestellen, besteht in Hamburg jedoch deutliches Verbesserungspotenzial. Obwohl offenkundig ein großer Bedarf an Fahrradabstellflächen an Haltestellen besteht, sind diese aus unterschiedlichen Gründen nicht immer attraktiv genug. Viele Anlagen sind überfüllt oder zu weit entfernt von der Haltestelle, oft mangelt es an Witterungsschutz oder ausreichender Beleuchtung. Die beliebten kostenpflichtigen B+R-Boxen sowie bewachte Radstationen mit zusätzlichen Serviceleistungen befinden sich nur an einigen Standorten. Rund um die Haltestellen stehen viele „Wildparker“ an Verkehrsschildern, Absperrungen oder Ampeln – oftmals zulasten von Fußgängerinnen und Fußgänger und anderen Radfahrern. Andere Pendler verzichten ganz auf die Kombination von Fahrrad und ÖPNV, weil sie um ihr teures Rad fürchten. Oder sie nutzen ein weniger komfortables und vielleicht sogar weniger sicheres „S-Bahn-Fahrrad“, bei dem sie keine Schäden durch Wetter und Vandalismus fürchten.

Damit die Kombination von Fahrrad und ÖPNV attraktiver wird, müssen für die jeweiligen Haltestellen entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Wenn bei einigen Haltestellen eine regelmäßige Entfernung herrenloser Räder schon reicht um die Parkkapazitäten kurzfristig zu erhöhen, sind an anderer Stelle deutliche Ausbauten und Ergänzungen bzw. Kombinationen von bewachten und nicht bewachten Abstellanlagen sinnvoll. Ggf. sind auch Umgestaltungen im Umfeld erforderlich, um etwa Sicherheit und Sauberkeit zu erhöhen. Um die Fahrradabstellanlagen zukunftsfähig zu gestalten ist zunächst eine umfassende Analyse von Positionierung, Dimensionierung wie auch Instandhaltung bzw. Neubau notwendig. Bei der Umsetzung von Maßnahmen sollte eine sinnvolle Priorisierung erfolgen. So sollte mit Maßnahmen an wichtigen S- und U-Bahn-Haltestellen begonnen werden und hier zunächst bei denen, die durch das Veloroutennetz erschlossen werden. Langfristig ist ein Bike-and-Ride-Entwicklungskonzept für die gesamte Stadt anzustreben.

Kleinteilige Besitzverhältnisse und teilweise unklare Zuständigkeiten im jeweiligen Bahnhofsumfeld behindern aktuell ein übergreifendes Vorgehen. Eine Bewirtschaftung der

Bike+Ride-Anlagen aus einer Hand, wie sie derzeit auch für die Park+Ride-Anlagen geplant ist, erscheint daher sinnvoll. Hierfür müsste gegebenenfalls durch Nutzungsübertragungen die Zuständigkeit entsprechend geregelt werden.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. ein gesamtstädtisches Bike+Ride-Entwicklungskonzept zu entwickeln und

2. zu prüfen, wie eine Umsetzung ähnlich wie bei den Park+Ride-Anlagen aus einer Hand erfolgen kann und welche Voraussetzungen hierfür zu schaffen wären.