Bildungschancen für junge, nicht mehr schulpflichtige Geflüchtete und Jungerwachsene verbessern

Mittwoch, 07.06.2023

Die fundierte Ausbildungsvorbereitung für Migrant*innen (AvM) wird zu einer Hamburger Erfolgsgeschichte. Über das 2014/2015 gestartete Pilotprojekt „dualisierte Ausbildungsvorbereitung“ hin zur Entwicklung eines integrierten Sprachförderkonzeptes wurden schließlich die Bildungsgänge „Vorbereitungsjahr für Migrantinnen und Migranten“ (VJ-M) und „Berufsvorbereitungsjahr für Migrantinnen und Migranten“ (BVJ-M) weiterentwickelt. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) in zwei Jahren eine Begleit- und Qualifizierungsstruktur aufgebaut, die die berufsbildenden Schulen und die Lehrkräfte in der Umsetzung des Bildungsganges und den damit zusammenhängenden Herausforderungen unterstützt und begleitet hat: das Implementierungsprojekt AvM-Dual.

 

Seit dem 01. Februar 2016 ist dies das Regelangebot für neu zugewanderte, schulpflichtige Jugendliche ab 16 Jahren unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Mit der Drucksache 21/78724 erfolgte 2017 die Verstetigung dieses Projektes. Werden die Teilnehmer*innen dieser Ausbildungsgänge im Laufe der Teilnahme volljährig, wandelt sich ihre Schulpflicht in ein Schulbesuchsrecht. Jungerwachsene volljährige Personen sind in diesen Lehrgängen dadurch bereits gegenwärtig.

 

Um das hervorragende Angebot für minderjährige Geflüchtete auszubauen, möchten die Koalition von SPD und Grünen die Angebotslücke für junge volljährige Geflüchtete, die im Alter von 18 bis 21 Jahren in Hamburg ankommen, schließen. Dafür muss ein Angebot entwickelt werden, das den Bedürfnissen dieser Altersgruppe entgegenkommt. Die Chance auf eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt erhöht sich deutlich, wenn es ihnen ermöglicht wird, den Schulabschluss in einem geregelten schulischen Ausbildungsgang nachzuholen, um schließlich in Zusammenarbeit mit den Hamburger Berufsbildenden Schulen selbstbestimmt in eine Erwerbsbiografie zu starten.

 

 

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Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. eine abschlussorientierte Ausbildungsvorbereitung für jungerwachsene Geflüchtete zu entwickeln, die sich an den bereits bestehenden Maßnahmen (AV dual, AV-M für junge Menschen mit Fluchthintergrund) für schulpflichtige Jugendliche orientiert und

2. die sowohl junge Volljährige mit Fluchthintergrund als auch junge Volljährige aus der Jugendhilfe sowie junge Volljährige, die das schulische System ohne Anschlussperspektive verlassen mussten, in den Fokus stellt und

3. die in drei Etappen dafür sorgt, dass

a) durch basierend auf der Lebenslage der Betroffenen und einer Einschätzung der persönlichen Ressourcen mögliche Perspektiven erarbeitet werden,

b) anschließend in einer Phase mit schulischem Unterricht und betrieblichen Praktika sozialpädagogisch begleitet ein Erster oder Mittlerer Schulabschluss erworben werden und daraufhin eine duale Ausbildung in den Blick genommen werden kann,

c) abschließend eine bedarfsorientierte Begleitung in Ausbildung und Beschäftigung erfolgt.

4. der Bürgerschaft bis zum 31.03.2024 zu berichten.