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Boxsport in der Schule

Dienstag, 08.05.2007

Das bundesweite Pilotprojekt Boxen ist im Oktober 2006 vom niedersächsischen Kultusministerium mit Unterstützung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) im außerunterrichtlichen Schulsport gestartet worden. Erste Erfahrungen in Niedersachsen, wo rund 200 Schüler im Rahmen von „Boxsport in der Schule“ trainieren, zeigen, dass der Boxsport offenbar für Jugendliche geeignet ist und gefördert werden sollte. Schulleiter, Boxexperten, Weißer Ring und Kommunaler Präventionsrat in Niedersachsen schildern eindrucksvoll, wie fordernd und fördernd die Sportart auf Jugendliche wirkt, da sie neben körperlicher Fitness auch Sozialkompetenz erwerben. Boxtraining zeichnet sich außerdem durch einen besonders hohen Trainingseffekt aus und schult Aufmerksamkeit, technisch-taktisches und strategisches Vermögen. In Niedersachsen nehmen zehn Schulen im Umkreis der Box-Landesstützpunkte mit jeweils 20 Schülerinnen und Schülern am Boxprojekt teil.

 

Dem Vorbild Niedersachsens folgend würde in Hamburg unter der fachkundigen Leitung qualifizierter Trainer des Hamburger Amateur Box-Verbandes am jetzigen Stützpunkt Sporthalle Hamburg(Alsterdorf) trainiert werden. Die Schülerinnen und Schüler würden ggf. zusätzlich durch die Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter der jeweiligen Schule betreut. Es fänden keine Kämpfe gegeneinander während einer mehrwöchigen Einführungsphase statt, d.h. Körperkontakt würde grundsätzlich vermieden. Um das Boxen zu erlernen und sich den Strapazen des Trainings zu stellen, wäre eine intensive emotionale Einbindung in eine partnerschaftliche Gruppe Voraussetzung. Der Fair-Play-Gedanke stünde im Vordergrund.

 

Mit dem Boxunterricht soll unter anderem auch die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen gedämpft werden. So geht es um Aggressionsabbau im Boxring nach den festen Regeln der Sportart. Da Boxen gerade bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund sehr beliebt ist, kann es als eine Hilfe zur Integration eingesetzt werden und sich so insgesamt positiv auf das Schulklima auswirken.

 

Leider prägen die Fernsehberichte über die kommerziellen Boxevents ein überwiegend negatives öffentliches Bild vom Boxen, das die positiven Potenziale ausblendet. Mit qualifiziert und nachhaltig angebotenen Modellprojekten kann gezeigt werden, dass der olympische Boxsport nicht gefährlich ist, sondern positive sportliche und soziale Effekte erzielen kann.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht zu prüfen, ob Modellprojekte „Boxsport in der Schule“ in Zusammenarbeit mit Schulen und dem Hamburger Boxverband durchgeführt werden können und der Bürgerschaft bis zum 30.09.2007 darüber zu berichten.