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Ein Campus für die HAW

Mittwoch, 27.11.2013

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) ist mit über 15.000 Studierenden die zweitgrößte Hamburger Hochschule. Nach einigen Neu- und Umbauten versammelt sich nun etwa die Hälfte der Studierenden am zentralen Standort Berliner Tor. Trotz ihrer Bedeutung und obwohl seit Jahren im Gespräch fehlt der Hochschule bis heute ein echter Campus. Ein solcher Ort könnte nunmehr durch die Öffnung des HAW-Geländes hin zum südlichen Teil des Lohmühlenparks bei gleichzeitiger Aufhebung der bisherigen Straße Berliner Tor geschaffen werden. Damit würde auch städtebaulich endlich eine Verbindung der Hochschule über den neuen Campus Lohmühlenpark hin zum Stadtteil St. Georg ermöglicht werden.

Durch das Projekt können die Verkehre zwischen den Hochschulgebäuden der HAW am Berliner Tor, in der Stiftsstraße und in der Alexanderstraße verbessert und eine Campussituation geschaffen werden, die eine bisher mangelhafte Aufenthaltsqualität für Studierende und Anwohner substantiell verbessert. Die Attraktivität des neuen Campus kann einerseits durch Ansiedelung von Kleingewerbe und andererseits durch Veranstaltungen insbesondere lokaler Kulturträger sowie der HAW noch gesteigert werden, so dass die Hochschule in das urbane Leben des Stadtteils ausstrahlt und zugleich integriert wird.

Die große Akzeptanz einer solchen Maßnahme hat sich bereits in diesem Jahr gezeigt, als die Straße Berliner Tor zunächst als Testphase geschlossen und bereits nach kurzer Zeit als „Test-Campus“ von den Studierenden und Anwohnerinnen und Anwohner angenommen wurde. Das Studierendenwerk hat ein mobiles Bistro aufgestellt, im Sommer gab es Open-Air-Veranstaltungen und auf der Straße Berliner Tor ermöglichen seit einigen Monaten Basketballkörbe eine sportliche Betätigung. Nun müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die erfolgreiche provisorische Öffnung in ein echtes Entree für die HAW zu überführen und die Planungen zügig umzusetzen.

Der Lohmühlenpark ist als Grünzug von gesamtstädtischer Bedeutung. Nachdem 2001 der erste, nördliche Abschnitt des neugestalteten Parks der Öffentlichkeit übergeben wurde, soll nun der südliche Teil weiterentwickelt werden. Dabei nimmt der Planungsbereich HAW-Campus eine Schlüsselrolle ein. Dieser fügt sich in Nord-Süd-Ausrichtung in die Wismarer Straße und deren Verlängerung sowie die aufzuhebende Straße Berliner Tor ein. Im Norden wird er von der Alexanderstraße sowie im Süden von der Kolber Straße/Bei der Hauptfeuerwache begrenzt.

Ein wesentlicher Teil der Kosten für die Weiterentwicklung des HAW-Campus kann aus Mitteln der Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) erfolgen, für die Co-Finanzierung gibt es bereits Zusagen. Wegen der großen Bedeutung dieser gestalterischen Maßnahme für die HAW hat sich deren Präsidium bereit erklärt, einen Beitrag in Höhe von 500.000 Euro zu den Kosten zu leisten. Im Rahmen der Gesamtfinanzierung sollen auch Restmittel des Sonderinvestitionsprogramms Hamburg 2010 bereitgestellt werden.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht, nach Vorlage einer geprüften Haushaltsunterlage-Bau aus Restmitteln des Sonderinvestitionsprogramms Hamburg 2010 (SIP) Mittel in Höhe von 1 Mio. Euro zur Co-Finanzierung der Gestaltung des HAW-Campus zur Verfügung zu stellen.