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Ein leistungsfähiges Bibliothekssystem mit Zukunft: Die Hamburger Öffentliche Bücherhallen (HÖB) feiern ihr 100. Jubiläum

Donnerstag, 17.01.2019

Nach Gründung der Bücherhallen durch die Patriotische Gesellschaft im Jahr 1899 wurde am 14. August 1919 die Stiftung bürgerlichen Rechts Hamburger Öffentliche Bücherhallen (HÖB) begründet. Seither wird die HÖB weitgehend durch Zuwendungen der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert. Im Doppelhaushalt 2017/2018 wurden die Betriebszuwendungen um 1,15 Millionen Euro erhöht. Eine jährliche Zuwachsrate von 1,5 Prozent in den Folgejahren sorgt dafür, laufende Tarifsteigerungen aufzufangen, Planungssicherheit zu geben und kurzfristige Innovationsspielräume zu erhalten.

 

Von Anfang an orientierten sich die Bücherhallen an den Bedürfnissen der Hamburger Bürgerinnen und Bürger. Im städtischen Gemeinwesen erfüllen sie eine bedeutende Kultur- und Bildungsfunktion. Das Angebot umfasst eine attraktive Zentralbibliothek, in der auch eine moderne Kinder- und Jugendbibliothek sowie eine ausgezeichnete Musik- und Filmabteilung integriert sind, 32 Stadtteilbücherhallen, zwei Bücherbusse und eine virtuelle eBücherhalle. Diverse Serviceleistungen für Schulen, Kitas, Justizvollzugsanstalten und Netzwerke der stadtteilorientierten Medienkompetenzförderung vervollständigen die Bandbreite.

 

Trotz mehrerer Konsolidierungsphasen während der letzten 20 Jahre ist die HÖB heute eine der größten und leistungsfähigsten Bibliotheken in Deutschland und ein Trendsetter was Innovations-, Modernisierungs- und Automatisierungsprozesse betrifft.

 

Als „Dritter Ort Bibliothek“ hat die HÖB sich eine starke Position im Alltag der Hamburgerinnen und Hamburger erarbeitet und baut diese auch weiterhin ziel- und bedarfsgerecht aus. Das „Bibliothekskonzept Bücherhallen Hamburg 2021“ formuliert konkret die Herausforderungen, der sich die HÖB in den nächsten fünf Jahren unter dem Motto „Das Bewährte bewahren und das Neue tun“ stellen wird.

 

Dazu gehören auch Bau- und Sanierungsprojekte in den Jahren 2019 und 2020 an verschiedenen Standorten. Zwei Vorhaben – Zentralbibliothek und Bücherhalle Eimsbüttel – sollen zum 100. Jubiläum der Stiftung bis zum dritten Quartal 2019 realisiert werden. Im Hamburger Norden ist eine überfällige Optimierung durch Anmietung neuer Räume für die Bücherhalle Langenhorn im ersten Quartal 2019 möglich. Drei Bücherhallen – Steilshoop, Eidelstedt und Bergedorf – werden 2019 bzw. 2020 in sogenannte Community Center unterschiedlicher Prägung umziehen.

 

Weitere perspektivische Maßnahmen umfassen die barrierefreie Ausstattung der Bücherhallen Bramfeld und Mümmelmannsberg. Bei der Bücherhalle Kirchdorf besteht dringender Gebäudesanierungsbedarf, der durch die Eigentumsverhältnisse zu Lasten der Stiftung geht. Die Bücherhallen Finkenwerder und Schnelsen benötigen dringend eine Überarbeitung der Ausstattung. Für die Bücherhalle Billstedt wird ein neuer, im Stadtbild sichtbarer Standort zu gewinnen sein, um die Anforderungen an die soziale Bibliotheksarbeit und die Kontakte zu Kitas und Schulen zu optimieren.

 

Um diese dringenden Maßnahmen finanziell zu unterstützen und das leistungsstarke und sehr erfolgreiche Bibliothekssystem Hamburger Öffentliche Bücherhallen für die Zukunft zu stärken, wird die Bürgerschaft in den Jahren 2019 und 2020 Mittel in Höhe von 2,91 Millionen aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ Euro zur Verfügung stellen.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen,

Der Senat wird ersucht,

vor dem Hintergrund des „Bibliothekskonzept Bücherhallen Hamburg 2021“ und des

100. Jubiläums der Stiftung HÖB im August 2019 zusammenzufassen,

1. welche Aktivitäten anlässlich des 100. Jubiläums geplant sind,

2. welche Bau- und Sanierungsmaßnahmen voraussichtlich im Jahr 2019 fertiggestellt sein werden,

3. welche Bau- und Sanierungsmaßnahmen voraussichtlich im Jahr 2019 auf den Weg gebracht werden und bis wann mit der Fertigstellung zu rechnen ist, und

4. der Bürgerschaft bis zum 31.05.2019 zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten René Gögge
  • Christiane Blömeke
  • Farid Müller
  • Ulrike Sparr
  • Dr. Carola Timm
  • Dr. Anjes Tjarks (GRÜNE) und Fraktion