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Evaluation der Synergien zwischen dem Programm der SAJF und den Hilfen zur Erziehung (HzE) in der Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken

Mittwoch, 07.04.2021

Auftrag der Jugendhilfe ist es, „positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen“ (§ 1 Abs. 3 Nr. 4 SBG VIII). Hierbei erweist sich die Sozialraumorientierung (SRO) als wichtiges und gut geeignetes Instrument. Die Zielsetzung der sozialräumlichen Angebote der Kinder und Jugendhilfe in Hamburg (SAJF) ist es, Kinder und Familien in belasteten Lebenssituationen durch bedarfsorientierte, niedrigschwellige und präventive Angebote in ihrem sozialen Umfeld zu erreichen und sie zu unterstützen (vgl. Globale Richtlinie GR J 1/17).

 

Die Träger der sozialräumlichen Angebote kooperieren hierbei mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), welcher ebenfalls die zentralen Richtlinien der SRO umsetzt. Ein gesicherter niedrigschwelliger Zugang zu Angeboten bei der Suche nach Hilfe und Unterstützung, auch unterhalb der Schwelle von Kindeswohlgefährdung, ist hierbei von zentraler Bedeutung. Sozialräumliche Angebote dürfen dabei keinen Ersatz darstellen, sondern müssen zusätzliche präventive Angebote sein, die im Bedarfsfall eine Lotsenfunktion in den ASD übernehmen.

 

Um die Wirksamkeit von Konzept und Praxis der Angebote des SAJF zu prüfen, benötigt es empirische Begleitung. Diese fand für den Bezirk Hamburg-Mitte bereits durch eine Begleitforschung im Auftrag der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familien und Integration (Sozialbehörde) und der Bertelsmann Stiftung im Januar 2021 statt (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2021: Sozialräumliche Angebote der Jugend- und Familienhilfe (SAJF)). Diese Forschung soll auf weitere Bezirke ausgeweitet werden. Die Auswahl der Bezirke sollte u. a. anhand von Indikatoren sozialer Benachteiligung, wie sie beispielsweise dem Sozialmonitoring entnommen werden können, getroffen werden. Aber auch unterschiedliche Modelle der bezirklichen Sozialraumarbeit sollten Berücksichtigung finden. Gleichermaßen müssen Wechselwirkungen zwischen den sozialraumorientierten Angeboten und Angeboten des ASD in der Kinder- und Jugendhilfe in den Blick genommen werden. Dafür muss das Zusammenwirken zwischen SAJF und den Angeboten des ASD, ebenfalls in weiteren Hamburger Bezirken, untersucht werden, um daraus entstehende Synergien umfassend zu ergreifen. Empirische Erkenntnisse unterstützen die fachliche Steuerung und liefern Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Hilfen für Familien, Entwicklungen der Fallzahlen, sowie finanzielle Wechselwirkungen zwischen SAJF und Hilfen zur Erziehung.

 

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht,

1. die Wirksamkeit von Konzept (inkl. Ziele im Konzept) und Praxis der Sozialräumlichen Angebote der Jugend- und Familienhilfe in weiteren Hamburger Bezirken empirisch zu untersuchen,

2. zu untersuchen, welche Synergien zwischen Sozialräumlichen Angeboten der Jugend- und Familienhilfe und dem Allgemeiner Sozialer Dienst bzgl. Wirkung, Fallzahlen, Finanzierung entstehen,

3. ein der Bürgerschaft bis zum 31.12.2021 über den Stand des Vorhabens zu berichten.

 

 

sowie
  • Britta Herrmann
  • Maryam Blumenthal
  • Filiz Demirel
  • Mareike Engels
  • Michael Gwosdz
  • Linus Jünemann
  • Christa Möller
  • Gudrun Schittek
  • Yusuf Uzundag
  • Peter Zamory (GRÜNE) und Fraktion