Zum Hauptinhalt springen

Hamburg 2020: Hamburg auf dem Weg zu einer der führenden Innovationsregionen in Europa – Ansiedlung und Etablierung der Fraunhofer Gesellschaft (FhG) in Hamburg

Montag, 17.12.2012

Haushaltsplan-Entwurf 2013/2014

Einzelplan 7

 

Mit dem Fraunhofer Zentrum für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) befindet sich seit Dezember 2010 eine erste Fraunhofer-Einrichtung in der Etablierungsphase am Standort Hamburg. Zurzeit ist Hamburg das einzige Bundesland, das kein eigenständiges Fraunhofer-Institut aufweisen kann.

Vor dem Hintergrund der InnovationsAllianz mit dem formulierten Ziel, Hamburg bis zum Jahr 2020 zu einer der führenden Innovationsregionen in Europa zu entwickeln, ist die nachhaltige Ansiedlung der Fraunhofer Gesellschaft in Hamburg von besonderem strukturpolitischem Interesse. Neben der Überführung des CML in eine Fraunhofer-Einrichtung sollte eine weitere Fraunhofer-Einrichtung in Hamburg aufgebaut werden.

In Betracht kommt die Erweiterung des European Screening Ports (ESP) für den Bereich des LifeScience-Clusters. Die absehbaren Veränderungen im Gesundheitssektor, insbesondere der wachsende Bedarf an nachweislich effektiven und effizienten Medikamenten lässt eine wachsende Bedeutung der sogenannten „Drug Discovery“ erwarten. Das diesbezüglich gemeinsame Interesse von Wissenschaft und Wirtschaft kann in Hamburg durch eine sinnvolle, verbesserte Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher und unternehmerischer Forschung unterstützt werden. Der Standort kann dabei auf bestehenden Kompetenzen in Unternehmen und in der Wissenschaft aufsetzen und sich zugleich durch die Einbindung der Fraunhofer Gesellschaft weitere Standortvorteile erarbeiten. Dem ESP kann durch eine solche Verstärkung in zweierlei Hinsicht eine innovationsfördernde, auf zukünftige Bedarfe der LifeScience-Branche ausgerichtete Rolle zukommen: Zum einen können im Rahmen grundlegender Forschungsarbeiten anwendungsorientierte Aufträge für forschende Unternehmen generiert werde, zum anderen kann der ESP als kompetenter Forschungsdienstleister Hamburger Unternehmen bei deren Forschungsvorhaben unterstützen.

Durch die Ansiedlung der FhG in Hamburg mit zunächst mindestens zwei Einrichtungen wird eine innovative und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs maßgeblich gefördert. Das hervorragende wissenschaftliche Renommee der FhG wird Hamburgs Wissens- und Forschungsinfrastruktur nachhaltig stärken. Die internationale Verknüpfung der FhG wird neue innovative Netzwerke und Kooperationen entstehen lassen.

Zudem spielt die FhG durch ihre Ausrichtung auf die Angewandte Forschung und ihre Fokussierung auf zukunftsrelevante Technologien eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Die Impulse der FhG, die durch ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie durch ihr Image entstehen, tragen zur Wettbewerbsfähigkeit der Region bei. So wird neben Innovationen auch die Gewinnung, Aus- und Weiterbildung des dringend benötigten wissenschaftlich-technischen Nachwuchses gefördert.

Hierfür müsste die Verpflichtungsermächtigung beim Titel 7300.683.02 in 2013 erhöht werden.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

1. Der Senat wird aufgefordert, die Ansiedlung der Fraunhofer Gesellschaft in Hamburg zügig weiter voranzutreiben und dabei

- den Übergang des Fraunhofer Zentrum für Maritime Logistik und

Dienstleistungen in eine eigenständige Einrichtung zu begleiten und

- den Ausbau des European Screening Port als weitere Fraunhofer Einrichtung

neben dem Fraunhofer CML zu forcieren und der Bürgerschaft im Rahmen der

Beratungen des Haushaltsplanentwurfs 2015/16 zu berichten.

 

2. Im Haushaltsplanentwurf 2013/14 im Haushaltsjahr 2013 beim Titel 7300.683.02

„Innovations- und Clusterorientierte Wirtschaftspolitik“ wird die Verpflichtungs-ermächtigung von 1.400.000 Euro um 550.000 Euro auf 1.950.000 Euro erhöht,

 

3. Die Erläuterung des Titels 7300.683.02 „Innovations- und Clusterorientierte

Wirtschaftspolitik“ wird wie folgt neugefasst:

 

„Die Mittel sind zur Finanzierung von Maßnahmen der innovations- und cluster-orientierten Wirtschaftspolitik vorgesehen. Dazu zählen u.a. anwendungsorientierte Forschungseinrichtungen mit Bezug zu den Hamburger Clustern, die Etablierung Hamburgs als Standort der Fraunhofer Gesellschaft, sowie Netzwerkmaßnahmen in den Clustern Luftfahrt, Maritimes, Life-Science, Erneuerbare Energien. Darüber hinaus sollen die Mittel für die Finanzierung von innovationspolitischen Maßnahmen, die nicht im Rahmen der fachaufsichtlichen Steuerung durchgeführt werden können entsprechend des Senatszieles „Innovationshauptstadt 2020“, verwendet werden.“