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Hamburg 2020: Schutz Hamburgs Gewässer und Böden: Förderung nachhaltiger Dämmstoffe bei energetischer Modernisierung und Neubau

Montag, 17.12.2012

Haushaltsplan-Entwurf 2013/2014

Einzelplan 6

 

Die energetische Sanierung von Gebäuden und die nachträgliche Dämmung von Fassaden sind wesentliche Beiträge der Wohnungswirtschaft und der Hamburger Haushalte zum Klimaschutz. Die verwendeten Materialien unterscheiden sich sehr stark in ihrer Qualität und ihrer Nachhaltigkeit. Nachhaltige Dämmstoffe bzw. Wärmedämmverbundsysteme haben im Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit, Recyclingfähigkeit und Unterhaltskosten deutliche Vorteile gegenüber anderen Dämmstoffen wie z.B. Polystyrolschaum (Styropor)-WDVS-Systeme, deren Marktanteil heute bei etwa 90 Prozent liegt. Ab 2013 könnten in der Wohnraumförderung Dämmstoffe bzw. Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) mit dem Gütezeichen RAL-UZ 132 bzw. 140 (Blauer Engel) oder dem natureplus-Siegel gesondert bezuschusst werden. Dies wäre zusätzlich zum Klimaschutz auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz in unserer Stadt.

Insbesondere die Verwendung von Bioziden im Putz auf Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) widerspricht den Zielen zum Schutz der Hamburger Gewässer und Böden mit darin befindlichen lebenden Organismen sowie zum langfristigen Schutz des Hamburger Trinkwassers. Da durch die Verwendung nachhaltiger mineralischer Putze praktisch keine höheren Kosten entstehen (Mehrkosten weniger als 1 Euro/m² Fassadenfläche), sollte zum Schutz der Gewässer und Böden ein generelles Verbot der Verwendung von Bioziden im Putz geprüft werden. Eine öffentliche Förderung von energetischen Baumaßnahmen unter Verwendung von Bioziden sollte zukünftig ausgeschlossen werden.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht:

1. zu prüfen, im Rahmen der bestehenden Wohnraumförderung der Wohnungsbaukreditanstalt besondere Förderanreize zur Verwendung nachhaltiger Dämmstoffe in der Neubau- und Modernisierungsförderung für Mietwohnungen anzubieten sowie

2. zu prüfen, zum Schutz der Gewässer und Böden die Verwendung von Bioziden im Putz auf Wärmedämmverbundsystemen in der Neubau- und Modernisierungsförderung zukünftig ganz zu verbieten.