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Hamburgs Zukunft zu allen Zeiten klug, sozial und nachhaltig gestalten: Hamburg wird Fahrradstadt – Radverkehrsinfrastruktur ausbauen: Wir schaffen gute und sichere Fahrradabstellanlagen – an U- und S-Bahn-Stationen und in den Quartieren

Mittwoch, 19.05.2021

Während in der letzten Dekade zunächst die Zielmarke von 1.000 neuen Fahrradbügeln im Rahmen des „1.000-Bügel-Programms“ bestand und im Jahr 2018 auch erreicht wurde (Drs. 21/19160), konnte in den Jahren 2019 und 2020 diese Zahl sogar auf rund 2.000 Fahrradbügel jährlich gesteigert werden. Die Bezirke, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer sowie die HafenCity Hamburg GmbH haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Abstellsituation für Fahrräder im öffentlichen Raum in vielen Bereichen der Stadt verbessert hat.

Darüber hinaus wurde bereits seit 2013 ein besonderer Fokus auf die Schnellbahn-Haltestellen und die spürbare Verbesserung der dortigen Fahrrad-Abstellanlagen gelegt. Das in Drs. 20/14485 vorgelegte Bike+Ride-Entwicklungskonzept setzt einen besonderen Akzent auf die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger mit dem Ziel einer höheren Attraktivität. So kann der Anteil von Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr am Modal Split erhöht werden und eine komfortable Alternative zum motorisierten Individualverkehr geschaffen werden. Nach dem ursprünglichen Konzept sollte bis zum Jahr 2025 die Gesamtzahl an Abstellplätzen auf circa 28.000 erhöht werden. Im Rot-Grünen Antrag zur Einigung mit der Volksinitiative Radentscheid Hamburg (Drs. 22/106) wurde zudem beschlossen, dass neue Haltestellen, die im Zuge des Ausbaus des Schnellbahnnetzes entstehen, in das Konzept aufgenommen werden und weiter das Konzept im Hinblick auf den gestiegenen Bedarf aufgrund der Zunahme des Radverkehrs angepasst wird.

Bei der Realisierung der zuletzt 2.000 Fahrradabstellmöglichkeiten pro Jahr wurde zunehmend deutlich, dass sich die Suche nach geeigneten Flächen insbesondere in den verdichteten Quartieren aufgrund mangelnder Flächen nicht einfach gestaltet. Gleichwohl ist der Bedarf sowohl in den Wohnquartieren als auch in den urbanen Zentren nach wie vor erkennbar und unter Berücksichtigung der steigenden Attraktivität des Fahrrades in der Stadt auch auf absehbare Zeit tendenziell steigend. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Zielmarke nicht aus den Augen zu verlieren und alle städtischen Akteure zu ermutigen, bei allen Planungen auch direkt Fahrrad-Abstellanlagen mit zu berücksichtigen. Um die Biodiversität in den verdichteten Quartieren zu halten und öffentliche Frei- und Grünflächen funktionsfähig zu halten, sind in der Suche nach neuen Standorten bereits versiegelte den nicht-versiegelten Flächen vorzuziehen.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht,

1. im Rahmen der bestehenden Ansätze des EP 7.1 dafür Sorge zu tragen, dass die Finanzierung für den jährlichen Zuwachs von mindestens 2.500 Fahrradbügeln auch zukünftig sichergestellt wird;

 

2. im Rahmen des Haushaltsvollzugs ebenso sicherzustellen, dass mit der Umsetzung des Programms „Fahrradparken im Quartier“ begonnen werden kann. Im Zuge der gezielten Suche nach neuen Standorten für Fahrradabstellmöglichkeiten in urbanen Zentren und verdichteten Wohnquartieren sind vor allem versiegelte Flächen in den Blick zu nehmen, um sichere, überdachte und im Hinblick auf Lastenfahrräder ausreichend breite Abstellmöglichkeiten zu schaffen;

 

3. sicherzustellen, dass insbesondere mit Blick auf die neuen U- und S-Bahn-Stationen im Zuge des Schnellbahnausbaus (S4-Ost, U4-Horner Geest, S21-Nord, U5-Ost und U5-Mitte, S32-West, U4 Grasbrook) das Bike + Ride-Entwicklungskonzept fortgeschrieben wird, zusätzliche Bedarfe ermittelt und die Planungen aktualisiert werden.

sowie
  • der Abgeordneten Rosa Domm
  • Dennis Paustian-Döscher
  • Olaf Duge
  • Gerrit Fuß
  • Dominik Lorenzen
  • Zohra Mojadeddi
  • Johannes Müller
  • Andrea Nunne
  • Lisa Maria Otte
  • Dr. Miriam Putz
  • Dr. Gudrun Schittek
  • Ulrike Sparr
  • Eva Botzenhart
  • Mareike Engels
  • René Gögge
  • Michael Gwosdz
  • Linus Jünemann (GRÜNE) und Fraktion