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Leistungskraft und Zukunftsfähigkeit der Hamburger Agrarwirtschaft durch angewandte Forschung stärken

Dienstag, 05.09.2017

Die Agrarwirtschaft steht nicht nur in Hamburg vor enormen Herausforderungen: Neben volatilen Agrarmärkten, verändertem Verbraucherverhalten, den erhöhten Anforderungen an Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und gesunde Ernährung sollen insbesondere auch die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gefördert sowie die Biodiversität in der Landwirtschaft und im urbanen Raum erhalten und gestärkt werden.

Ein Ansatzpunkt im Rahmen des Agrarpolitischen Konzepts 2020 (Drucksache 20/11525) ist dabei die praxisbezogene Forschung. Die Agrarforschung spielt neben einer erweiterten Beratung für die zukünftige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in Hamburg eine wichtige Rolle.

Mit dem Kompetenz- und Beratungszentrum für Gartenbau und Landwirtschaft am Standort Brennerhof besteht bereits ein Ort für die angewandte Forschung im Bereich des Pflanzenschutzes. Für den Obstbau wird die praxisrelevante Forschung am Obstbauzentrum ESTEBURG durchgeführt. Dort werden u.a. Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit der in Hamburg für die Agrarwirtschaft zuständigen Behörde initiiert. Eine erweiterte praxisorientierte Forschung sollte konsequenterweise in den beiden bestehenden Einrichtungen auch weiterhin erfolgen. Daneben bieten sich Kooperationen mit norddeutschen Hochschulen an.

So werden bereits über die Zusammenarbeit mit externen Forschungseinrichtungen, Akteuren und Beraterinnen und Beratern weitere für die Agrarwirtschaft in Hamburg relevante Fragestellungen bearbeitet. Beispielweise genannt sei das „Fitnessprogramm Energie“, das alle Vorgaben des Agrarpolitischen Konzepts zum Thema Energie im Gartenbau bündelt. Das Forschungsvorhaben wird zu einer deutlichen Verbesserung von Produktionsbedingungen und des Kenntnisstandes zum Thema Energieeffizienz führen.

Über den Gartenbau hinaus ist die angewandte Forschung auch für die allgemeine Landwirtschaft sowie für die Bewirtschaftung der Hamburger Wälder bedeutsam.

Die Agrarwirtschaft benötigt angewandte Forschung, um insbesondere auch die Anforderungen durch den Klimawandel und hinsichtlich der Verringerung des Pflanzenschutzmittel¬einsatzes sowie zur Förderung der Biodiversität erfüllen zu können. Dabei sollen auch betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Agrarbetriebe sicherzustellen.

 

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. darzulegen, welche Forschungsvorhaben seit Inkrafttreten des Agrarpolitischen Konzeptes 2020 in der für Agrarwirtschaft zuständigen Behörde durchgeführt bzw. gefördert wurden,

2. ein nachhaltiges Forschungskonzept für die Hamburgische Agrarwirtschaft sowie für die Bewirtschaftung der Hamburger Wälder vorzulegen, welches zukünftige Anforderungen an die Pflanzenzüchtung und Kultursteuerung unter Berücksichtigung des Klimawandels, an den modernen Pflanzenschutz samt Optimierungsstrategien sowie an die modernen produktionstechnischen und energieeffizienten Produktionsweisen beinhaltet,

3. dafür Sorge zu tragen, dass die Finanzierung dieses Forschungskonzepts im Haushalt sichergestellt ist, und

4. der Bürgerschaft bis zum 31.12.2017 zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten René Gögge
  • Christiane Blömeke
  • Olaf Duge
  • Ulrike Sparr
  • Dr. Anjes Tjarks (GRÜNE) und Fraktion