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Maritime Ausbildung fördern – Hamburg braucht wieder eine Seefahrtsausbildung

Dienstag, 13.02.2007

zu Drs. 18/5720

 

In der Freien und Hansestadt Hamburg wird derzeit keine Ausbildung im Bereich Schiffsbetrieb angeboten. Der maritime Führungsnachwuchs steuert an der Hafenmetropole vorbei - zu den akademischen Ausbildungseinrichtungen in verschiedenen deutschen Küstenstädten: nach Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Elsfleth, Leer, Flensburg und Warnemünde.

 

Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass nach Prognosen des Verbandes Deutscher Reeder in den nächsten drei Jahren 700 Schiffe neu gebaut werden sollen. Für deren Betrieb wären einige tausend nautische Offiziere notwendig. Neben der Seefahrt werden in Zukunft auch der Hamburger Hafen und die dort ansässigen Betriebe weiter fachkundiges maritimes Personal benötigen.

 

Nach Senatsangaben gibt es im Ausbildungsverbund der vier norddeutschen Küstenländer insgesamt 269 Studienanfängerplätze, die mit Beginn des Sommersemesters besetzt sein werden. Der Nachwuchs-Bedarf liegt nach Berechnungen der AG Seefahrtbildungswesen der Küstenländer jährlich zwischen 300 bis 500 nautischen Offizieren. Der Verband Deutscher Reeder geht von 700 Schiffsneubauten in den nächsten drei Jahren aus. Für die zusätzlichen Frachter wären allein 5000 nautische Offiziere notwendig.

 

Nach den vorliegenden Annahmen dürfte der Arbeitsmarkt dieser Berufsgruppe die nächsten Jahre leergefegt sein. Nach Aussagen des Senats wäre ein grundständiges Angebot bereits mit 45 Studierenden sinnvoll ausgelastet. Die Kosten beziffert der Senat auf rund eine Million Euro (Personal, Sachmittel und technische Infrastruktur).

 

Nach Senatsäußerungen soll zudem geprüft werden, mit Investoren wieder ein neues maritimes Trainingszentrum mit Simulationsanlage zu errichten.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

 

Der Senat wird aufgefordert,

 

1. zügig ein Konzept für ein Studienangebot sowie ein neues maritimes Trainingszentrum mit Simulationsanlage in Hamburg vorzulegen.

 

2. der Bürgerschaft bis zum 30. Juni 2007 über seine Aktivitäten zu berichten.