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Nacht der Jugend im Hamburger Rathaus retten!

Dienstag, 08.05.2007

Auf Initiative der SPD-Fraktion (Drs. 18/244) hat die Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 11. November 2004 interfraktionell beschlossen (Drs. 18/1105), nach dem Vorbild Bremens eine „Nacht der Jugend“ im Hamburger Rathaus durchzuführen, bei der Jugendliche aus Schulen, verschiedenen Glaubensgemeinschaften, Vereinen und anderen Gruppen an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern und sich zugleich mit kulturellen und politischen Projekten für ein friedvolles Miteinander einsetzen.

 

Weit über 2.000 Jugendliche waren am 9. November 2006 zur ersten Veranstaltung dieser Art ins Rathaus gekommen. Mit musikalischen Darbietungen, Theater, Lesungen und Diskussionen u.a. mit Zeitzeugen erinnerten die jungen Menschen an die Pogromnacht.

 

Im Anschluss an die Veranstaltung zogen alle Beteiligten eine überaus positive Bilanz, und selbst die im Vorwege geäußerten Bedenken der älteren Generation und einiger Opferverbände konnten durch die engagierten Beiträge der Jugendlichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Gewalt entkräftet werden. Auch die Mitglieder des Familien-, Kinder- und Jugendausschusses bewerteten in ihrer Sitzung vom 11. Januar 2007 die „Nacht der Jugend“ fraktionsübergreifend als sehr positiv. Aufgrund dieses großen Erfolges und der hohen Resonanz bei der jugendlichen Zielgruppe sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, die „Nacht der Jugend“ als bürgerschaftliche Großveranstaltung zu etablieren und ab dem Jahr 2007 jährlich durchzuführen (vgl. Drs. 5630).

 

Um die erforderliche organisatorische Vorbereitung der Großveranstaltung zu gewährleisten, beschloss der Ausschuss ferner, Personalmittel im Umfang einer zusätzlichen Mitarbeiterin bzw. eines Mitarbeiters im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerschaftskanzlei zur Verfügung zu stellen (vgl. Drs. 5630). Dies hat das Präsidium der Hamburger Bürgerschaft aus „Kapazitätsgründen“ aber abgelehnt, obwohl sich der Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft noch in einer Presseerklärung vom 10.11.2006 dafür ausgesprochen hat, das „Konzept weiter zu verfolgen". Die „Nacht der Jugend“ soll in 2007 nun doch nicht stattfinden.

 

Es ist nicht akzeptabel und vertretbar, dass eine derartig erfolgreiche und von allen Fraktionen getragene Veranstaltung nicht weiter verstetigt wird.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

 

Der Senat wird ersucht, zur Durchführung der 2. Nacht der Jugend am 9. November 2007 im Jahr 2007 Mittel in Höhe von 60.000 Euro unter Absenkung des Ansatzes beim Titel 9890.971.03 „Rückstellung für Mehraufwendungen“ zur Verfügung zu stellen.