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PISA ernst nehmen – Sprachförderung richtig finanzieren!

Dienstag, 18.07.2006

Seit Beginn des Schuljahres 2005/06 wird in Hamburgs Schulen ein neues Sprachförderkonzept umgesetzt. Das Konzept sieht eine breite Palette an Fördermaßnahmen in allen Schulformen sowohl der Primarstufe als auch der Sekundarstufe I vor.

Die Umsetzung dieses Konzepts erfolgt auf der Grundlage erheblich gekürzter Ressourcen, nachdem es in den letzten Jahren massive Kürzungen der Ressourcen für Sprachfördermaßnahmen gegeben hat. Bereits nach einem Schuljahr zeigt sich, dass das Sprachförderkonzept nicht ausfinanziert ist. So können im bestehenden Haushaltsrahmen die Zuweisungen für die Sprachförderung an Gymnasien wie auch die Stärkung einzelner Standorte nur durch Kürzungen an anderen Standorten – insbesondere in Grundschulen in sozial benachteiligten Regionen – ermöglicht werden. Zum Schuljahr 2006/07 werden über 170 Schulen Sprachfördermittel abgeben müssen, davon 82 Schulen mehr als 25%.

 

Mit dieser Umverteilung entzieht der Senat den von Kürzungen betroffenen Schulen jede Planungssicherheit und riskiert das Scheitern der schulspezifischen Förderprogramme. Gerade an solchen Standorten, wo der Anteil der so genannten „Risikoschüler“ am höchsten ist, braucht es nicht weniger, sondern zusätzlicher Ressourcen für die Förderung.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

1. Die Hamburgische Bürgerschaft strebt im Rahmen ihrer Beratungen des Haushalts 2007/2008 eine Ausfinanzierung der Sonderbedarfe für die Sprachförderung auf dem Niveau des Jahres 2003 an.

 

2. Der Senat wird aufgefordert, als Beratungsgrundlage zum Haushalt 2007/2008 eine umfassende Darstellung der tatsächlich bestehenden Förderbedarfe und der für die Umsetzung des Sprachförderkonzepts im Vergleich zum Schuljahr 2005/06 zusätzlich erforderlichen Ressourcen vorzulegen.

 

3. Der Senat wird aufgefordert, die Kriterien für die standortbezogenen Entscheidungen offen zu legen und der Bürgerschaft zu berichten.