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„Sanierungsfonds Hamburg 2020“: Historisch wertvolle Amsinck-Villa retten und zur KITA umbauen

Mittwoch, 29.05.2013

Die neoklassizistische Amsinck-Villa in Hamburg-Lokstedt wurde 1868 vom bekannten Rathaus-Architekten Martin Haller für den Hamburger Kaufmann Wilhelm Amsinck als Sommerresidenz errichtet. Die Villa befindet sich in dem 5,9 Hektar großen Amsinck-Park, der als Landschaftsgarten im englischen Stil 1868 - 1870 vom Gartenbauingenieur Friedrich Joachim Christian Jürgens angelegt wurde. Der Park wurde 1956 von der Stadt erworben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Park und Villa stehen seit 1993 unter Denkmalschutz.

Nachdem die Villa zunächst von einem Galeristen und dann von einer Agentur genutzt, darauf aber verlassen wurde und jahrelang leer stand, hatte sich die Kommunalpolitik nachhaltig darum bemüht, eine stadtteilverträgliche Nutzung für die Amsinck-Villa zu finden, um den Verfall des historischen Gebäudes im Amsinck-Park zu stoppen. Das Interesse in der Nachbarschaft an Erhalt und Belebung des Gebäudes ist ungebrochen groß.

Am 21. Januar 2008 beschloss die Bezirksversammlung Eimsbüttel einstimmig (BV-Drucksache 0559/XVIII), dass das künftige Nutzungskonzept der Amsinck-Villa der Öffentlichkeit den Zugang zur Villa und Umgebung langfristig garantieren solle. Dieser Beschluss wurde 2010 (BV-Drucksache 1201/XVIII) und erneut im Oktober 2012 einstimmig bekräftigt.

Seit 2008 bemühte sich die Finanzbehörde in Interessenbekundungs- und Ausschreibungsverfahren, einen neuen Nutzer für die Amsinck-Villa zu finden. Zwei von der Finanzbehörde favorisierte Bieter, stellten sich im Nachhinein als ungeeignet heraus.

Erst im April 2012 wurde mit der Rudolf-Ballin-Stiftung eine Nutzerin gefunden, die bereit ist, den bezirklichen Vorgaben zu entsprechen. Dabei geht es um Sanierung, Umbau des Gebäudes für eine Nutzung durch eine Kita, die Überlassung von Räumlichkeiten an die Öffentlichkeit und die enge Kooperation mit Einrichtungen und Akteuren aus dem umliegenden Sozialraum.

Es besteht die Möglichkeit, dass SAGA GWG die Immobilie von der Stadt kauft, saniert und entsprechend den bezirklichen Vorgaben gem. Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel vermietet. Die Summe der von der Rudolf-Ballin-Stiftung ermittelten Bau- und Sanierungskosten von ca. 2,3 Mio. Euro (ohne Einrichtung und Herrichtung einer Freifläche für die KITA) wurden durch die SAGA GWG bestätigt. Eine Miete würde jedoch die hohen Bau- und Sanierungskosten nicht finanzieren können.

Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hatte (BV-Drs. 0864/XIX) am 13. Dezember 2012 einstimmig beschlossen, bis zu 150.000 Euro für die Sanierung der Amsinck-Villa zur Verfügung zu stellen. Die Mittel sind reserviert bis zum 30. Juni 2013.

Den Erhalt der Amsinck-Villa und die Realisierung des bezirklichen Nutzungskonzeptes kann die Bürgerschaft durch die Bereitstellung von Mitteln aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ in Höhe von bis zu 500.000 Euro sicherstellen.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

1. Für die Sanierung und den Erhalt der Amsinck-Villa werden im Haushaltsplan 2013/2014, Haushaltsjahr 2013, aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ (Haushaltstitel 9890.791.07) Mittel in Höhe von insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung gestellt und auf einen vorhandenen oder neu einzurichtenden Titel im Einzelplan 1.4 Bezirksamt Eimsbüttel zweckgebunden übertragen.

2. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft bis 31.12.2013 über den Stand der zu realisierenden Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Amsinck-Villa zu berichten.