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„Sanierungsfonds Hamburg 2020“: Sanierung der Eisbahn Planten un Blomen

Montag, 17.12.2012

Haushaltsplan-Entwurf 2013/2014

Einzelplan 9.2

 

Die Eisbahn im Park Planten un Blomen ist seit 1971 in Betrieb und erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere bei Familien und Kindern. Sie ist eine der größten stationären Freiluft-Kunsteisbahnen in Europa und zählte in den vergangenen Jahren in jeder Saison bis zu 137.000 Gäste (vgl. Drs. 19/6834). Daneben wird die Eisfläche von unterschiedlichen Sportvereinen genutzt. Im Sommer steht die Fläche als kostenlose Rollbahn zum Inlineskaten, Rollschuhlaufen oder Skateboarding zur Verfügung. Im überdachten Bereich findet das Kindertheater statt.

Die Anlage ist seit Jahren als sanierungs- und modernisierungsbedürftig erkannt. Bisherige Mittelzuweisungen konnten nur den Betrieb aufrechterhalten, nicht jedoch den Substanzverlust an Bauwerk und Anlagentechnik verhindern. Im Jahr 2008 wurde ein Investorenwettbewerb ausgelobt, um ein neues Konzept für die Fläche zu entwickeln – sowohl für den weiteren Betrieb der Anlage durch einen Konzessionär, als auch für die Sanierung und Modernisierung der Anlage. Die anschließenden Verhandlungen mit dem Preisträger scheiterten jedoch aufgrund der Unwirtschaftlichkeit der Sanierung für den Investor, so dass nur oberflächliche Renovierungsarbeiten sowie die Sanierung der Sanitäranlagen durchgeführt wurden. Alternativen entwickelte der Vorgängersenat nicht.

Nach nunmehr 40jähriger Betriebsdauer sind heute umfangreiche Reparaturen und Instandsetzungen notwendig. Die Eis- und Rollschuhfläche weist Risse auf, die Betonkonstruktion muss grundinstandgesetzt werden und die Eistechnik entspricht nicht mehr dem heutigen Standard, insbesondere gilt sie als energetisch überholt. Eine privatwirtschaftliche Übernahme der Sanierungskosten ist nicht realistisch, da diese nicht hinreichend durch Einnahmen aus Eintrittspreisen und Gastronomie gegenfinanziert werden können. Es ist jedoch zu prüfen, ob durch eine Ausweitung der Nutzung etwa in den Sommermonaten eine größere Wirtschaftlichkeit der Flächen erreicht werden könnte.

Ziel ist, Charakter und Substanz der beliebten Freizeitfläche als integralen Bestandteil der Parkanlage Planten un Blomen dauerhaft zu erhalten. Zudem besteht bei den Sportvereinen der Wunsch, die Eislauffläche geringfügig durch Arrondierung der oberen nordwestlichen Ecke zu erweitern. Hierdurch wäre eine 200-Meter-Bahn möglich, ebenso ein Eishockey-Feld. Es ist zu prüfen, ob diese vergleichsweise geringe Änderung im Rahmen der Sanierung umsetzbar wäre.

Die damals angedachten Investorenmodelle haben sich als nicht tragfähig erwiesen und sollten nicht weiterverfolgt werden. Die Stadt selbst muss als Eigentümer der Fläche für den nachhaltigen Erhalt Sorge tragen, der Betrieb soll über einen privaten Betreiber garantiert werden, der ggf. Teilinvestitionen wie den Ausbau des Cafés übernimmt. Der Sanierungskosten betragen Schätzungen zufolge ca. 7,5 Mio. Euro. Zur Erstellung einer stabilen Kostenschätzung in Form einer Haushaltsunterlage sind zunächst bau- und anlagentechnische Gutachten bzw. Prüfungen (Energieeffizienz, Wirkungsgrad, Klimabilanz, Bausubstanz) erforderlich, um die richtige Wahl einer nachhaltigen Sanierung zu eruieren. Ein zukünftiger Betreiber soll über ein Interessenbekundungsverfahren gefunden werden.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

1. Zur Vorbereitung der dringend notwendigen Sanierung und Modernisierung der Eisbahn Planten un Blomen werden im Haushaltsjahr 2013 aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ (Haushaltstitel 9890.791.07) 300.000 Euro als Planungsmittel zur Verfügung gestellt.

2. Der Senat wird ersucht,

a. zusammen mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte bis Mitte 2013 einen entscheidungsfähigen Vorschlag vorzulegen,

b. ein Interessenbekundungsverfahren für den Betrieb der Eisbahn ab der Saison 2013/14 einzuleiten,

c. zu prüfen, ob durch eine Erweiterung des Angebotes in den Sommermonaten eine größere Wirtschaftlichkeit der Flächen erreicht werden kann,

d. zu prüfen, ob im Rahmen der anstehenden Sanierung durch Arrondierung der oberen nordwestlichen Ecke der Eislauffläche eine 200-Meter-Bahn für die Sportnutzung realisiert werden kann.