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„Sanierungsfonds Hamburg 2020“: Sanierung des „Ankerhofs“ und Schaffung eines Gastronomiebereichs im Altonaer Museum

Montag, 01.09.2014

Das Altonaer Museum als eines der wichtigsten Hamburger Museen und als eines der größten deutschen Regionalmuseen befasst sich mit der Kunst- und Kulturgeschichte des norddeutschen Raumes und präsentiert die kulturhistorische Entwicklung der Elbregion um Altona, von Schleswig Holstein und der Küstengebiete von Nord- und Ostsee. Die ständige Schausammlung zeigt die wichtigsten regionalen Ausstellungsstücke aus den Bereichen Malerei und Grafik, Kunsthandwerk, Kulturgeschichte, Fischerei und Schifffahrt. Die bereits 2008 begonnene Modernisierung des Altonaer Museums erfuhr mit der Fertigstellung des Eingangsbereichs eine sichtbare Attraktivitätssteigerung.

Dennoch fasste der schwarz-grüne Senat im August 2010 den finanzpolitisch einfallslosen und kulturpolitisch untragbaren Beschluss, das traditionsreiche Haus zum 31. Dezember 2010 zu schließen, um dadurch 3,5 Millionen Euro pro Jahr im Haushalt einzusparen. Nach heftigsten Protesten in Hamburg und auch bundesweit wurde die Schließung auf dem sog. Kulturgipfel im Oktober 2010 zwar zunächst ausgesetzt und ein neues Konzept in Auftrag gegeben, aber erst mit der Regierungsübernahme durch den SPD-Senat im darauf folgenden Jahr wurde der Fortbestand des Museums garantiert. Danach sorgte der SPD-Senat durch eine verlässliche und berechenbare Finanzplanung dafür, dass die Stiftung ausgeglichene Jahresergebnisse erzielen konnte. Die Erfüllung der Forderungen der Initiative »Altonaer Museum bleibt!“ nach gesetzlich verankerter Bestandssicherheit der Museen sowie die Neuorganisation der Stiftung SHMH und die Schaffung eines neuen Depots waren weitere Bausteine dieser erfolgreichen Museumspolitik.

Im Rahmen der Neukonzeption des Museums konnte dennoch die geplante Verlegung des gastronomischen Bereichs ins Erdgeschoss aus organisatorischen und finanziellen Gründen bislang nicht umgesetzt werden. Die Einrichtung einer attraktiven Gastronomie mit Außenzugang ist jedoch Voraussetzung zur Schaffung eines Veranstaltungsortes als neuer kultureller Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Damit kann sich das Altonaer Museum unabhängig von den Öffnungszeiten etablieren und zusätzliche Einnahmen durch museums- und stadtteilbezogene Veranstaltungen sowie Vermietungen generieren.

Nach Abschluss der in 2013 durchgeführten Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen konnte das im 2. Obergeschoss gelegene Museumscafé aus Brandschutzgründen nicht wieder eingerichtet werden. Seitdem besteht im Altonaer Museum keine Museumsgastronomie mehr, was mit einer Beeinträchtigung der Aufenthaltsqualität für die Besucherinnen und Besucher und einem Verlust von Pachterträgen einhergeht.

Die bestehenden Planungen, den Gastronomiebereich mit Außenzugang ins Erdgeschoss zu verlegen, sind zwischenzeitlich vertieft und konkretisiert worden. Dabei soll ein auch als Veranstaltungsort nutzbarer Gastraum mit einem Zugang zum Außenbereich und der Sanierung des für Besucher besonders attraktiven sogenannten Ankerhofs verbunden werden. Hierfür ist auf Grundlage einer Baukostenschätzung der IMPF, welche im weiteren Verfahren durch die Erstellung einer Bau- und Kostenunterlage unter Berücksichtigung der Anforderungen des kostenstabilen Bauens (Drs.-Nr.20/6208) noch zu konkretisieren ist, ein Finanzierungsvolumen von 800.000 EUR ermittelt worden. In dem zugrunde gelegten Finanzierungsvolumen enthalten ist bereits ein Ansatz für Kostenvarianz.

 

 

Die Stiftung Historische Museen Hamburg könnte somit nach Abschluss der Baumaßnahme künftig Pachteinnahmen erzielen und darüber hinaus, aufgrund der steigenden Besucherattraktivität des Altonaer Museums, zusätzliche Eintrittseinnahmen erwirtschaften. Beide Faktoren werden sich sehr positiv auf die finanzielle Basis des Museums auswirken.

Darüber hinaus handelt es sich hierbei um eine Maßnahme, mit der die Öffnung des Hauses in den Stadtteil befördert und somit eine breitere Zielgruppenansprache ermöglicht wird. Damit wird eine weitere Lücke in der Entwicklung einer modernen Museumskonzeption geschlossen, die eine übersichtliche und besucherfreundliche Raumgestaltung des Museumsbaus einschließt.

Vier Jahre nach den unsäglichen schwarz-grünen Schließungsplänen für das Altonaer Museum wird damit nachhaltig in die Zukunftsfähigkeit des Altonaer Museums investiert.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

1. Für die notwendige Sanierung und Modernisierung des Innenhofes (Ankerhofes) des Altonaer Museums und der Schaffung eines Gastronomiebereichs werden im Haushaltsplan 2013/2014, Haushaltsjahr 2014, bis zu 800.000 Euro zweckgebunden aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ (Haushaltstitel 9890.791.07) zur Verfügung gestellt und auf die im Haushaltsjahr 2014 sachlich zuständigen Titel des Aufgabenbereichs 251 „Kultur und Staatsarchiv“ im Einzelplan der Kulturbehörde übertragen.

2. Der Senat wird ersucht,

a. weitere Möglichkeiten der Kofinanzierung auszuloten und ggf. Spendenmittel zu akquirieren und

b. der Bürgerschaft zeitnah über die Sanierungsmaßnahme im Altonaer Museum zu berichten.