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„Sanierungsfonds Hamburg 2020“ – Sanierung des St. Pauli-Theaters

Mittwoch, 04.11.2015

Das St. Pauli-Theater ist ein 1841 gegründetes Theater im Hamburger Stadtteil St. Pauli, das am Spielbudenplatz (gegenüber der Reeperbahn) liegt. Es ist das älteste Privattheater in Hamburg und eines der ältesten Theater in Deutschland. Das Theater erhielt um 1898 eine reich gestaltete Vorderfassade und steht heute unter Denkmalschutz. Die Familie Collien hat das Haus 1970 übernommen. Das Musical „Der Junge von St. Pauli“ mit Freddy Quinn in der Hauptrolle wurde hier uraufgeführt und neben anderen auch niederdeutschen Stücken war auch die Zitronenjette ein großer Publikumserfolg. Unter den Nachfolgern Michael und Thomas Collien wandte sich das Theater von den niederdeutschen Stücken ab und mehr der Comedy und internationalen Tanz- und Musikshows zu. 2003 kamen Ulrich Waller und Ulrich Tukur zu Thomas Collien ans Haus. Mit Stars der deutschen Theater- und Kabarettszene erarbeiteten sie wieder eigene Produktionen mit so namhaften Schauspielern wie Eva Mattes, Peter Franke und Christian Redl sowie Star-Kabarettisten wie Mathias Richling, Matthias Deutschmann, Georg Schramm und Horst Schroth.

Das St. Pauli-Theater feiert im Mai 2016 sein 175. Jubiläum. Im Anschluss daran soll das Haus saniert werden und in neuem Glanz erstrahlen. Das Gesamtvolumen für die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen beträgt 1,83 Mio. Euro. Zu den Maßnahmen gehören die Sanierung des Bühnenbereichs, die Sanierung der Treppenhäuser, die Instandsetzung des Zuschauerraums inklusive seiner denkmalgeschützten Ausstattung und der Schaffung barrierefreier Sitzplätze, sowie die Sanierung des Hinterbühnenbereichs. Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, um den Spielbetrieb weiter zu erhalten und neben den Anforderungen des Denkmalschutzes auch die Anforderungen der Arbeitssicherheit zu erfüllen.

 

Aus Mitteln des Bundes, der sich seit Jahren an der Sanierung von national bedeutsamen Denkmälern beteiligt, erhält das St. Pauli Theater für die denkmalrelevanten Sanierungsvorhaben eine Zuwendung in Höhe von 650.000 Euro (Denkmalschutz-Sonderprogramms V, 2. Tranche). In Höhe von 880.000 Euro wird das St. Pauli-Theater Eigenmittel aus der Akquise privater Spendengelder für die Sanierung bereitstellen. Vor dem Hintergrund, dass die Betreiber das Haus erst 2006 von der Stadt erworben haben und seitdem die Sanierung auch mit erheblichen Eigenleistungen –

zuletzt mit der denkmalgerechten Fassadensanierung – stetig voranbringen, ist zur Schließung der danach voraussichtlich verbleibenden Deckungslücke in Höhe von 300.000 Euro auch eine finanzielle Unterstützung von Seiten der Stadt für diese bedeutende Spielstätte angemessen.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. bezüglich der Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen im Gebäude des St. Pauli-Theaters die jeweilige Höhe des konsumtiven bzw. investiven Anteils der Maßnahme zu ermitteln,

2. abhängig von dem Ergebnis dieser Ermittlung im Haushaltsjahr 2016 Mittel von insgesamt bis zu 300.000 Euro

a. für konsumtive Maßnahmen dem Kontenbereich „Kosten für Transferleistungen“ (Einzelplan 3.3, Produktgruppe 251.01 „Theater, Museen, Bibliotheken“) aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 (Einzelplan 9.2, Produktgruppe 283.02 „Zentrale Ansätze II“),

b. für investive Maßnahmen dem Aufgabenbereich 251 des Einzelplans 3.3 aus der zentralen Investitionsreserve (Einzelplan 9.2, Aufgabenbereich 283, Zentrale Finanzen),

c. und für die dazugehörigen Abschreibungen – in Abhängigkeit vom jeweiligen Aktivierungszeitpunkt der unter Ziffer 2. b. genannten investiven Maßnahme – dem Kontenbereich „Kosten für Abnutzungen – Abschreibungen“ (Einzelplan 3.3, Produktgruppe 251.01 „Theater, Museen, Bibliotheken“) aus dem Einzelplan 9.2 (Produktgruppe 283.02, Zentrale Ansätze II, Kontenbereich „Kosten für Abnutzung – Abschreibungen“)

bereitzustellen.

3. der Bürgerschaft über den Sach- und Planungsstand bei den Sanierungsmaßnahmen zur Bespielung des St. Pauli Theaters zu berichten.

 

sowie
  • René Gögge
  • Farid Müller
  • Christiane Blömeke
  • Anna Gallina
  • Dr. Anjes Tjarks (GRÜNE) und Fraktion