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Sanierungsfonds Hamburg 2020: Sanierungsmaßnahmen bei der Hamburg Synagoge

Mittwoch, 15.08.2012

„Im Bewusstsein der geschichtlichen Verantwortung vor den jüdischen Bürgerinnen und Bürger und geleitet von dem Wunsch, das Verhältnis zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der jüdischen Glaubensgemeinschaft zu fördern und zu festigen und sie in der Erfüllung ihrer Aufgabe zu unterstützen“ – so heißt es im Vertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, der im Jahre 2007 geschlossen wurde. Dieser Vertrag hat eine verlässliche Grundlage für das Zusammenwirken von Stadt und der Glaubensgemeinschaft geschaffen.

Das jüdische Leben hatte in Hamburg seit je her eine große Bedeutung. So war der Stadtteil Eimsbüttel vor dem Zweiten Weltkrieg mit etwa 24.000 Gemeindemitgliedern Zentrum jüdischen Lebens und hat den Stadtteil sehr geprägt. So gab es mehrere Synagogen - am bekanntesten waren die Neue Dammtor-Synagoge, die Bornplatzsynagoge und die Synagoge an der Oberstraße. Daneben entstanden die Talmud-Tora-Schule am Grindelhof und das Deutsch-Israelitische Waiseninstitut am Papendamm sowie das Jüdische Gemeinschaftsheim und die Jüdische Loge in den heutigen Kammerspielen in der Hartungstraße. Die jüdische Gemeinde Hamburg verzeichnet heute wieder etwa 2.500 eingetragene Mitglieder. Insgesamt sollen wieder mehr als 4.000 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Eimsbüttel leben. Die neue Synagoge Hohe Weide wurde am 9. September 1960 geweiht. Diese Synagoge ist heute das geistige Zentrum der jüdischen Gläubigen und ein Symbol für aktives jüdisches Leben in einer weltoffenen Metropole.

Inzwischen ist die Synagoge allerdings mehr als renovierungsbedürftig. Der Gesamtsanierungsbedarf beläuft sich nach Feststellung der jüdischen Gemeinde in etwa auf 1,2 Mio. Euro. So ist u.a. das Synagogendach brüchig und muss erneuert werden, Elektroinstallationen müssen erneuert und der Kellerbereich saniert werden.

Besonders dringlich ist auch die Sanierung der prachtvollen, seinerzeit vom Künstler Herbert Spangenberg entworfenen Synagogenfenster, die aufgrund durchrosteter Stahlrahmen aufquellen und die Scheiben zum Platzen bringen. Die Erneuerung allein der Fenster würde rd. 400.000 Euro an Finanzvolumen beanspruchen.

Die unter Denkmalschutz stehende Synagoge ist Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Hamburg – alle sind aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, sie wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. Hamburg braucht eine funktions- und zukunftsfähige sowie würdevolle Synagoge. Entsprechend soll der Jüdischen Gemeinde für die Sanierung der Fenster zum Erhalt der Funktions- und Zukunftsfähigkeit der Hamburg Synagoge 400.000 Euro aus Mitteln des „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ zur Verfü¬gung gestellt werden – denn hier ist Hamburg insgesamt in der Verantwortung. Dieser Förderbetrag soll und kann Grundlage sein, um für die weiteren Sanierungsmaßnahmen private Förderung und Zustiftungen zu ermöglichen und initiieren.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

1. im Haushaltsjahr 2012 werden aus dem “Sanierungsfonds Hamburg 2020” Haushaltstitel 9890.791.07) 400.000 Euro für die Erneuerung der Fenster zum Erhalt der Funktions- und Zukunftsfähigkeit der Hamburger Synagoge zur Verfügung gestellt.

2. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft zeitgerecht über die Sanierungsmaßnahme bei der Synagoge zu berichten.