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„Sanierungsfonds Hamburg 2020“: Unterstützung von Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen bei der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen

Montag, 17.12.2012

Haushaltsplan-Entwurf 2013/2014

Einzelplan 3.3

In über hundert Jahren sind die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB) zu einer Kultur- und Bildungseinrichtung mit zentraler Bedeutung für Hamburg geworden. Mit ihrem reichhaltigen, multimedialen Angebot tragen die HÖB maßgeblich zur Lebens-qualität in der Stadt bei. Die Öffentlichen Bücherhallen sind gleichermaßen Ort der Buch- und Lesekultur sowie der Medienkompetenzvermittlung, Träger kultureller Bil-dung, Veranstaltungs- und Kulturorte sowie Orte kultureller Jugendarbeit. Sie sind gerade in den letzten Jahren ein unerlässlicher Bildungspartner für Kindertagesstätten und Schulen mit dem Ziel geworden, die Lesefähigkeit und die Informations- und Me-dienkompetenzen der jungen Generation zu erhöhen.

Diese besondere Aufgabe der Öffentlichen Bücherhallen in Hamburg, die mit der Zentralbibliothek, 32 Stadtteilbibliotheken, zwei Bücherbussen und der virtuellen E-Bücherhalle bundesweit zu den größten und leistungsfähigsten öffentlichen Biblio-thekssystemen zählen, muss auch in Zeiten der Schuldenbremse der öffentlichen Haushalte bei der Finanzierung angemessen berücksichtigt werden.

Zwischen 1995 und Ende 2009 hatten die Bücherhallen mehrere Konsolidierungen mit Eingriffen in die Struktur des Systems zu bewältigen, um die jeweiligen Haushaltsauf-lagen zu erfüllen und das System insgesamt dennoch auf hohem Niveau leistungsfä-hig und innovativ zu steuern. Die Stiftung hat dabei stets erfolgreich ganzheitliche Sanierungskonzepte umgesetzt, in der Folge musste die Anzahl der dezentralen Standorte aber nahezu halbiert werden (das heißt Reduzierung von 59 auf 32 Stadt-teilbibliotheken).

Auch wenn der städtische Wandel weiterhin Struktur- und Organisationsveränderungen sowie im Einzelfall Standortoptimierungen erfordern wird, muss das bestehende System in seiner stadträumlichen Breite unbedingt erhalten bleiben.

Die Bücherhallen haben in den letzten Jahren immer wieder Betriebsmittel aufwenden müssen, um notwendige Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen zu tätigen. So wa-ren zum Beispiel aus Betriebsmitteln beträchtliche Reinvestitionen für die IuK-Entwick-lung und insbesondere den Umbau der Zentrale am Hühnerposten nach dem Scheitern des Domplatzprojekts erforderlich. In diesem Rahmen war zu prüfen, durch welche investiven Sanierungsvorhaben der Betriebshaushalt entlastet und der anerkannt hohe Qualitätsstandard und die Entwicklungsmöglichkeiten des Bücherhallensystems erhalten werden können.

Um die zeitgemäße und effiziente Weiterentwicklung des Bibliothekssystems zu ge-währleisten und insbesondere die Stadtteilbibliotheken den veränderten Anforderun-gen der Kundinnen und Kunden sowie der rasanten Medienentwicklung anzupassen, sind aktuell weitere Sanierungen und Investitionen erforderlich, deren Gesamtbedarf in den Jahren 2013 und 2014 2,6 Millionen Euro ausmachen wird.

Die Schwerpunkte der Maßnahmen sind Investitionen in die Sanierung und Instand-setzung sowie räumliche und technische Modernisierung der Stadtteilbücherhallen, die bisher und besonders in den letzten Jahren nicht realisiert werden konnten. So sind zum Beispiel Raumoptimierungen der Stadtteilbibliotheken in Barmbek, Bergedorf, Billstedt, Eidelstedt, Farmsen, Fuhlsbüttel, Holstenstraße, Wilhelmsburg, Winterhude geplant, der Standort Kirchdorf muss umfassend saniert werden. Die Selbstver-buchungsautomation soll an 16 Standorten im gesamten Stadtgebiet bedarfsgerecht erweitert, und in den großen Stadtteilbibliotheken in Altona und Alstertal sollen Rück-gabeautomaten installiert werden. Außerdem muss der Bücherbus in Bergedorf ersetzt werden. Weiterhin wird 2015 Ersatz für den Bücherbus in Harburg erforderlich sein, wofür schon jetzt haushalterisch Vorsorge zu treffen ist. Die Bücherbusse, die alles von Büchern bis zur DVD im Angebot haben, sind an bis zu sechs Wochen-tagen nach festen Fahrplänen in Harburg und Bergedorf unterwegs und konnten insgesamt 197.892 Ausleihen im Jahr 2011 für sich verbuchen. Als rollende Anlaufstellen und beliebte Treffpunkte sind sie unverzichtbarer Teil des bürgernahen Angebots der HÖB.

Außerdem soll die Sanierung und der Ausbau der Zentralbibliothek am Hühnerposten zu einer modernen Großstadtbibliothek für alle Altersgruppen zum Abschluss gebracht werden (unter anderem Erneuerung der Schließanlage, Umbau der Musikbibliothek, Integration und Erweiterung der Jugendbibliothek Hoeb4U). Schließlich sollen Modernisierungen im Bereich EDV- und IuK-Maßnahmen durchgeführt werden, die zum Teil neue Rationalisierungspotenziale eröffnen (Zeiterfassung; Mobile Web, Social Media inklusive Online Payment).

Auf der Grundlage einer qualifizierten Kostenschätzung soll die Summe von 2.610.000 Euro zur Verfügung gestellt sowie die Verpflichtungsermächtigung (VE) für 2014 um 400.000 Euro erhöht werden. .

Die Bürgerschaft möge beschließen:

1. Im Haushaltsplan 2013/2014, Haushaltsjahr 2013, werden aus dem „Sanierungs-fonds Hamburg 2020” (Haushaltstitel 9890.791.07) bis zu 2.610.000 Euro insbe-sondere für die vorstehend dargestellten Sanierungs- und Investitionsmaß-nahmen zur Ertüchtigung und zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit der Stiftung Ham-burger Öffentliche Bücherhallen zur Verfügung gestellt und hierfür und auf den Ti-tel 3720.892.02 „Zuschüsse an die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen und die Blindenbüchereien für Investitionen“ übertragen, sowie die VE für 2014 um 400.000 Euro erhöht.

2. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft zeitgerecht über die Sanierungsmaß-nahmen bei der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen zu berichten.