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Sanierungsfonds Hamburg 2030: Maritimes Erbe der Freien und Hansestadt Hamburg bewahren und vermitteln – Museumshafen Oevelgönne weiterhin bei der Realisierung des Informations- und Besucherzentrums unterstützen

Freitag, 14.07.2023

Der Museumshafen Oevelgönne ist seit Jahrzehnten eine der bedeutendsten Institutionen der maritimen Kultur in der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist der älteste Museumshafen seiner Art in Deutschland und Vorreiter in der musealen Ausstellung von historischen Schiffen. 2017 konnte der Museumshafen bereits sein 40-jähriges Jubiläum feiern. Der Museumshafen ist kein staatliches Museum, sondern eine private und gemeinnützige Initiative, die ausschließlich von Beiträgen der Mitglieder, Geld- und Sachspenden vieler Einzelpersonen sowie traditions- und hafenverbundener Unternehmen getragen wird.

Dem herausragenden Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder ist es zu verdanken, dass Besucher:innen aus aller Welt die nordeuropäische Schifffahrtstradition anschaulich vermittelt werden kann. Die Aufgaben des Museumshafens Oevelgönne und der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder besteht darin, außer Dienst gestellte Wasserfahrzeuge der Berufsschifffahrt, die für die norddeutsche Küstenregion prägend waren und Denkmalcharakter besitzen, zu erwerben, zu restaurieren und der Öffentlichkeit in Fahrt zu präsentieren. Das ehrenamtlich bewahrte maritime Erbe im Museumshafen mit den schwimmenden Exponaten bedarf einer entsprechenden Präsentationsumgebung und Infrastruktur für die soziokulturellen Vermittlungsaufgaben des Vereins. Eine umfassende Präsentation der historischen Funktion und Schiffstechnik der musealen Flotte sowie eine Darstellung der mit den Schiffen verbundenen Hafenarbeit fehlen bisher.

Im August 2019 hatte die Hamburgische Bürgerschaft mit der Drs. 21/17931 unter anderem eine Unterstützung aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 für die Schaffung eines schwimmenden Informations- und Besucherzentrums auf einem Ponton beschlossen. Als Baufläche für das geplante Informations- und Besucherzentrum sollte ein ehemaliger Hafenponton von 1914 mit circa 300 qm, der seit 2016 in Vereinseigentum ist, genutzt werden. Den ersten Bauabschnitt, die Ertüchtigung und Fundamentierung des Pontons, konnte der Museumshafen Oevelgönne bereits erfolgreich abschließen. Bedingt durch die derzeitige wirtschaftliche Lage (Ukraine-Krieg, Inflation etc.) haben sich jedoch die ursprünglich eingeplanten Kosten für das Besucher- und Informationszentrum erhöht. Unter Berücksichtigung aller Einsparpotenziale ergeben sich nun Mehrkosten für das Zentrum in Höhe von 750.000 Euro.

Für die dringend erforderliche Umsetzung des Besucher- und Informationszentrums stellt die Behörde für Kultur und Medien Mittel in Höhe von 350.000 Euro zur Verfügung. Um das Finanzierungsdelta in Höhe von 400.000 zu bewältigen, setzen sich die Regierungsfraktionen dafür ein, diese Mittel aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereit zu stellen.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

 

1. für die dringend erforderliche Realisierung des Informations- und Besucherzentrums im Museumshafen Oevelgönne die jeweilige Höhe des konsumtiven beziehungsweise investiven Anteils der Maßnahmen zu ermitteln,

2. im Haushaltsjahr 2023 – abhängig von dem Ergebnis dieser Ermittlung – eine Ermächtigung, Kosten zu verursachen beziehungsweise Auszahlungen zu leisten, in Höhe von insgesamt bis zu 400.000 Euro

a. für konsumtive Maßnahmen aus dem Einzelplan 9.2, Produktgruppe 283.02 Zentrale Ansätze II „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ in dem Einzelplan 3.3, Produktgruppe 251.01 „Theater, Museen, Bibliotheken“, Kontenbereich „Kosten aus Transferleistungen“

b. für investive Maßnahmen im Einzelplan 3.3, Aufgabenbereich 251 „Kultur und Staatsarchiv“ aus der „Zentralen Sanierungsreserve Hamburg“ (Einzelplan 9.2, Aufgabenbereich 283 „Zentrale Finanzen“) bereitzustellen,

3. im Haushalt 2023 für die dazugehörigen Abschreibungen – in Abhängigkeit vom jeweiligen Aktivierungszeitpunkt der unter Ziffer 2. b. genannten investiven Maßnahmen – die benötigten Ermächtigungen aus dem Einzelplan 9.2, Produktgruppe 283.02 „Zentrale Ansätze II“, Kontenbereich „Kosten aus Abschreibungen“ in den entsprechenden Kon-tenbereich „Kosten aus Abschreibungen“ im Einzelplan 3.3, Produktgruppe 251.01 „Theater, Museen, Bibliotheken“ zu übertragen,

4. der Bürgerschaft über den Umsetzungsstand bis Ende 2023 zu berichten.

 

 

 

sowie
  • René Gögge
  • Maryam Blumenthal
  • Miriam Block
  • Dr. Adrian Hector
  • Sina Koriath
  • Farid Müller
  • Ivy May Müller
  • Lena Zagst
  • Peter Zamory (GRÜNE) und Fraktion