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Schnellbahnanbindung des Hamburger Westens

Donnerstag, 19.01.2017

zu Drs. 21/7348

 

Der rot-grüne Senat hat sich zum Ziel gesetzt, umweltfreundliche Verkehrsmittel in Hamburg zu stärken. Das Rückgrat moderner Mobilität in einer Metropole bildet dabei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Aufgrund der steigenden Zahl an Einwohnerinnen und Einwohnern in der Hansestadt sowie der seit Jahren stetig steigenden Fahrgastzahlen im HVV haben sich der Senat und die Bürgerschaft folgerichtig entschlossen, in den Ausbau des Schnellbahnetzes zu investieren.

Der Bau der zusätzlichen U-Bahn-Station Oldenfelde an der Linie U1 ist in diesem Rahmen eine der ersten Maßnahmen, die die verkehrliche Infrastruktur Hamburgs wesentlich stärken werden. Bereits im übernächsten Jahr soll sie abgeschlossen sein. Ihr werden Projekte wie die Realisierung der S4 über Ahrensburg nach Bad Oldesloe und der S21 nach Kaltenkirchen sowie zusätzliche Schnellbahnhaltestellen in Ottensen und an den Elbbrücken folgen. Auch die Verlängerung der U4 in die Horner Geest mit den beiden neuen Haltestellen Stoltenstraße und Dannerallee wird vielen Menschen in Horn und

Billstedt einen direkten Schnellbahnanschluss bieten. Hinzu kommt die Beschaffung zusätzlicher Fahrzeuge als wichtiger Bausteine zur Steigerung der Kapazität und der Attraktivität des ÖPNV.

Eine zentrale Maßnahme zur Erweiterung des Schnellbahnnetzes in den kommenden Jahren ist der geplante Bau der U5 von Bramfeld, Steilshoop, City Nord über die Hamburger Innenstadt Richtung Siemersplatz und die Anbindung von einwohnerstarken Gebiete im Hamburger Westen wie Lurup und Osdorf. Insbesondere Bramfeld, Steilshoop, Barmbek Nord, Winterhude, Uhlenhorst, Lokstedt, Lurup und Osdorf können so erstmalig oder deutlich verbessert erschlossen werden und mehr als 100.000 Hamburgerinnen und Hamburgern können einen direkten, fußläufig erreichbaren Schnellbahnanschluss erhalten.

Für die Metro-Buslinien 5 und 6 wird die U5 östlich und westlich der Alster entscheidende Entlastungen bewirken und trotz weiter steigender Nachfrage auf diesen Strecken auch in Zukunft eine komfortable Mobilität durch den öffentlichen Nahverkehr gewährleisten.

Während für den östlichen Abschnitt zwischen Bramfeld und City Nord, begleitet durch eine frühzeitige, umfassende Bürgerbeteiligung, bereits die Vorentwurfs-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt wird, wurde für die Erschließung des Hamburger Westens im vergangenen Jahr ein System- und Variantenvergleich beschlossen. Untersucht wurden sieben Varianten für die Anbindung des Osdorfer Borns an das Schnellbahnnetz (vgl. Protokoll des Verkehrsausschusses Nr. 21/11):

- U5 Nord: Siemersplatz – Stellingen – Lurup – Osdorfer Born.

- S 32 Nord: Stellingen – Lurup – Osdorfer Born.

- U5 Süd: Hoheluftbrücke – Altona Nord – Lurup – Osdorfer Born.

- S 32 Süd: Altona Nord – Lurup – Osdorfer Born.

- S 2 Altona – Lurup – Osdorfer Born.

- U5 Nord kurz: Siemersplatz – Stellingen und S 32 Süd: Altona Nord – Lurup – Osdorfer Born.

- U5 Nord kurz: Siemersplatz – Stellingen und S 2: Altona – Lurup – Osdorfer Born.

Auf Grundlage dieses System- und Variantenvergleichs sollte nun insbesondere unter Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklungsperspektiven der jeweils erschlossenen Quartiere eine Auswahl für die vorzunehmende Machbarkeitsuntersuchung getroffen werden.

Dabei ist auch zu prüfen, ob eine in den politischen Gremien des Kreises Pinneberg und der verschiedenen Initiativen geforderte Anbindung Schenefelds in Betracht kommt. Der Landkreis Pinneberg setzt sich schon viele Jahre für die Schienenanbindung ein und begründet dies mit zunehmenden Pendlerströmen zwischen Schenefeld und Hamburg sowie der gleichzeitig steigenden Nachfrage nach einer besseren ÖPNV-Anbindung durch Gewerbebetriebe in Schenefeld wie auch das gerade in Betrieb genommene internationale Forschungsprojekt European XFEL.

Die Ergebnisse der Prüfungen sollen zeitnah der Bürgerschaft vorgelegt werden.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen für eine Schnellbahnanbindung des Hamburger Westens und die daraus abgeleiteten Vorzugsvarianten im Verkehrsausschuss im 1. Quartal 2017 darzustellen,

2. die städtebaulichen Entwicklungsperspektiven in den von den Vorzugsvarianten erschlossenen Räumen darzustellen und zu quantifizieren,

3. zu prüfen, ob eine Anbindung der Stadt Schenefeld in Betracht kommt, und

4. der Bürgerschaft über die Punkte 2 und 3 bis zum 31.12.2017 zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten Martin Bill
  • Dr. Anjes Tjarks
  • Dr. Stefanie von Berg
  • Filiz Demirel
  • Olaf Duge
  • Mareike Engels
  • Anna Gallina
  • Ulrike Sparr (GRÜNE) und Fraktion