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Schulversuch alles>>könner verlängern

Donnerstag, 14.04.2016

Der Schulversuch alles>>könner hat mit Beginn des Schuljahres 2008/09 seine Arbeit in Hamburg begonnen. Angelegt war der Versuch auf fünf Jahre. Sein zentrales Ziel war und ist die individuelle Kompetenzförderung von Schülerinnen und Schülern in der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I durch den schulischen Unterricht. 48 Schulen haben gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörde für Schule und Berufsbildung sowie des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung und mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachdidaktiken systematisch kompetenzorientierten Unterricht und entsprechende Rückmeldeformate entwickelt. Der Schulversuch erstreckt sich über die Fächer bzw. Fächergruppen Deutsch, Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften/Religion, Kunst/Musik, Mathematik, Naturwissenschaften, Sachunterricht sowie die überfachlichen Kompetenzen.

Die Ergebnisse konnten überzeugen: So haben die Schülerinnen und „Schüler der alles>>könner-Schulen in der Klassenstufe 8 die Kontrollschulen in allen vier getesteten Fachbereichen überholt.“ (Abschlussbericht der Evaluation des Hamburger Schulversuchs alles>>könner). Den Lehrkräften an diesen Schulen gelang es, ein positives Lernklima und effiziente Klassenführung umzusetzen und die Schülerinnen und Schüler zu aktivem Lernen zu motivieren. Zusätzlich konnten kompetenzorientierte Zeugnisse entwickelt werden, die von Eltern und Lehrkräften gleichermaßen akzeptiert werden. Aus diesem Grunde haben die Koalitionspartner vereinbart, den Schulversuch alles>>könner zu verlängern, denn die Schulen sollen in der Gestaltung schuleigener Programme im Kontext von Inklusion, der Verbesserung von Leistung und Lernständen sowie der Implementierung neuer Lernkulturen und Leistungsrückmeldungen unterstützt werden.

Der Abschlussbericht der Evaluation des Hamburger Schulversuchs alles>>könner konstatiert jedoch eine zu geringe Projektdauer, um alle untersuchten Fragestellungen zur Genüge beantworten zu können. So braucht es z.B. einen deutlich längeren Zeitraum, um die langfristige Wirkung von Schulinnovationen auf alle Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufzuzeigen. Die Ergebnisse der Evaluation werden nun im Laufe der Schuljahre 2014/2015 und 2015/2016 erprobt und geprüft. Mit der Evaluation der zweiten Phase wurde das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung in Hamburg beauftragt. Welche Erkenntnisse aus dem Schulversuch übernommen werden können, kann nur eine Fortführung des Schulversuchs zeigen.

 

Die Bürgerschaft möge daher beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. den Schulversuch alles>>könner bis zum 31.08.2020 zu verlängern.

2. den Schulversuch alles>>könner weiterhin wissenschaftlich zu begleiten.

3. Alles>>könner-Schulen dabei zu unterstützen, anderen Schulen ihre Erkenntnisse sowie bislang erstellte Rückmeldeformate zur Verfügung zu stellen.

4. der Bürgerschaft nach Abschluss der Evaluation des Projektes Bericht zu erstatten.

 

sowie
  • der Abgeordneten Dr. Stefanie v. Berg
  • Olaf Duge
  • Antje Möller
  • Ulrike Sparr
  • Dr. Anjes Tjarks
  • (GRÜNE) und Fraktion