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Sofortprogramm Ausbildung im Jahr 2011 fortführen

Mittwoch, 10.11.2010

Die Situation auf dem ersten Ausbildungsmarkt in Hamburg entspannt sich. Dennoch gibt es nach wie vor erheblichen Handlungsbedarf. Es bedarf stärkerer Anstrengungen von Seiten der Wirtschaft und der Stadt, um wirklich allen Jugendlichen die Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben. Tausende junge Menschen, die eigentlich einen Ausbildungsplatz suchen, absolvieren zur Zeit Maßnahmen des Übergangssystems, deren Nutzen zum Teil zweifelhaft ist. Mit dem Hamburger Ausbildungsprogramm versucht Hamburg, Jugendlichen, die zwar die Voraussetzungen für eine Ausbildung mitbringen, aber spezifische Vermittlungshemmnissen aufweisen, neue Perspektiven zu eröffnen. Dies kann aber nur gelingen, wenn die Wirtschaft ihre Verantwortung wahrnimmt und die Jugendlichen aus der zunächst trägergestützten Ausbildung übernimmt und selbst weiter ausbildet. Daneben gibt es Jugendliche, die noch nicht sofort in der Lage wären, eine Ausbildung aufzunehmen. Auch diese müssen wir mitnehmen und ihnen ein Qualifizierungsangebot machen, welches sie einer Ausbildung näher bringt. Dieses muss in dualisierter Form angeboten werden. Ausbildungsinhalte müssen staatlich anerkannten Ausbildungsberufen nach BBiG/HwO entsprechen, zertifiziert werden und anrechnungsfähig für nachfolgende Ausbildungen sein. Hier haben sich vor allem Maßnahmen der Einstiegsqualifizierung bewährt. Sie nehmen in besonderer Weise Rücksicht auf die unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen der Jugendlichen und heben sich gegenüber anderen Maßnahmen durch enorm hohe Übergangsquoten in eine reguläre Ausbildung ab.

Um der hohen Anzahl von unversorgten Jugendlichen und Jungerwachsenen in Hamburg Ausbildungsperspektiven zu geben, die als „Altbewerber“ Maßnahmen des Übergangssystems besuchen oder arbeitslos gemeldet sind, ist zudem die Fortsetzung des Sofortprogramms Ausbildung (SoPro) in den kommenden Jahren weiter dringend erforderlich.

Das Sofortprogramm Ausbildung hilft jungen Menschen bis 27 Jahre, die es auf dem Ausbildungsmarkt besonders schwer haben, den Schritt in eine duale Ausbildung zu machen. Es bietet sowohl Jugendlichen, die im laufenden Ausbildungsjahr unversorgt geblieben sind, als auch denen, die schon länger auf der Suche sind, eine Chance. Besonders profitieren zudem Migrantinnen und Migranten. Da diese Jugendlichen besondere Unterstützung brauchen, beginnt die Ausbildung zunächst bei einem Träger. Ziel ist es aber, dass sie ihre Ausbildung möglichst schnell in einem Betrieb fortsetzen. Die Träger begleiten sie weiterhin und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Zum ersten Mal im Jahr 2006 gestartet, wird es von Betrieben wie von den Jugendlichen gut angenommen und nachgefragt und kann hohe Integrationsquoten aufweisen. Nachdem es in den Jahren 2008 und 2009 zunächst nicht fortgeführt wurde, wurden ab Februar 2010 erneut 500 Plätze im Sofortprogramm geschaffen.

Nach wie vor gibt es in Hamburg trotz der demografisch bedingten Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt viele Altbewerberinnen und Altbewerber. Es zeichnet sich aber ab, dass der Senat nicht vorhat, das Sofortprogramm ab dem Februar 2011 fortzuführen. Die Zeit drängt. Damit bis zum Februar ausreichend geeignete Plätze zur Verfügung stehen, muss sofort mit dem Ausschreibungs- und Vergabeverfahren an die Träger begonnen werden.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bürgerschaft beschließen:

Der Senat wird aufgefordert:

- das Sofortprogramm Ausbildung im Jahr 2011mit 500 Plätzen fortzuführen. Beginn der Ausbildungsphase bei den Trägern sollte der 1.2. 2011 sein.

- unverzüglich die Öffentliche Ausschreibung für das Programm vorzunehmen.

- das Sofortprogramm Ausbildung endlich zu verstetigen und seine herausgehobene Bedeutung durch einen eigenständigen Haushaltstitel im Haushaltsplan 2011/2012 Einzelplan 7 Kapitel 7400 „Strukturpolitik, Arbeitsmarkt, Agrarwirtschaft“ abzubilden.

- die Kosten aus dem Deckungskreis 5 im Einzelplan 7 zu finanzieren.