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Sportstadt Hamburg – Bewerbung um die Ausrichtung der Sommer-World University Games (Universiade) in Hamburg

Donnerstag, 30.08.2007

Die World University Games - auch als Universiade bekannt - sind, gemessen an der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nach den Olympischen Spielen die zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt. Der Weltdachverband Federation Internationale du Sport Universitaire (FISU) hat zurzeit 141 Mitgliedsländer und richtet in den ungeraden Jahren sowohl eine Winter- als auch eine Sommer-Universiade aus. Im Jahr 1989 fand in Duisburg die bisher einzige Universiade in Deutschland statt. Damals sprang Deutschland ein und führte eine Universiade mit reduziertem Wettkamfprogramm durch, weil der ursprüngliche Austragungsort die Spiele kurzfristig zurückgegeben hatte.

Dachverband der Hochschulsporteinrichtungen in Deutschland ist der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh). Zurzeit sind über 160 Hochschulen mit ca. 1,6 Millionen Studierenden Mitglied im adh.

 

Die Universiade ist eine für den Nachwuchs-Hochleistungssport entscheidende internationale Spitzensport- und Kulturveranstaltung. Viele nationale wie internationale Top-Athletinnen und -athleten legten auf einer Universiade den Grundstein für ihre Karriere. Dazu zählen u.a.: Nadja Comaneci, Javier Sotomayor, Marion Jones, DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, DOSB-Vize Eberhard Ginger MdB, Klaus Steinbach, Cornelia Harnisch, Sylvia Schenk, Heide Rosendahl, Ulrike Meyfarth und die Hamburger Axel Hager/Jörg Ahmann.

 

Zum festen Sportartenprogramm der Sommer-Universiade gehören die Sportarten Basketball, Fechten, Fußball, Judo, Kunst- und Gerätturnen, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasser- und Turmspringen sowie Wasserball (nur für Männer). Zu diesen dreizehn Sportarten muss jeder Ausrichter optional mindestens drei weitere Sportarten aus dem Kanon der FISU-Sportarten aufnehmen. Bei der XXIV. Sommer-Universiade in Bangkok (Thailand) 2007 handelt es sich um: Badminton, Baseball, Golf, Sportschießen und Taekwondo. Hier wurde auch ein neuer Teilnahmerekord erzielt: über 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 160 Ländern.

 

Deutschland war in Bangkok mit einer Delegation von 175 Personen vertreten, darunter befanden sich 54 Athletinnen und 62 Athleten. Neben dem erfreulichen sportlichen Abschneiden und den anerkannt guten Leistungen der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des deutschen Teams, wurden auch wichtige sportpolitische Weichen gestellt: Durch den Wahlerfolg von Dr. Verena Burk ist der deutsche Hochschulsport nach acht Jahren AbwesenheitInfoheft zum Volksentscheid "Hamburg stärkt den Volksentscheid - Mehr Demokratie" wieder im FISU-Exekutivkomitee vertreten. Zusätzlich konnte die Delegationsleitung im Rahmen des Deutschen Abends dem FISU-Präsidenten George Killian sowie den zahlreichen internationalen Gästen bekannt geben, dass sich der adh um die Ausrichtung der Sommer-Universiade 2013 bewerben will.

 

Zweifellos ist die aktuelle Bedeutung der Universiaden in Europa ausbaufähig. Die Bekanntheit dieser Events in Asien und Nordamerika zeigt, welches Potenzial gerade vor dem Hintergrund steigender sportlicher Leistungen und wachsender Teilnahmezahlen Universiaden in Europa haben. Mit einer prognostizierten Teilnahmezahl von mehr als 10.000 in den kommenden zwei bis drei Universiade-Zyklen sowie einer stärker werdenden Beteiligung der afrikanischen und südamerikanischen Länder kann von einer weltweiten Aufmerksamkeit insbesondere für Sommer-Universiaden ausgegangen werden. Die Ausrichtung dieser hochklassigen Veranstaltung bietet nicht nur für die Sportstadt Hamburg sondern auch für den Wissenschaftsstandort vielfältige Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung. Darüber hinaus ist mit Blick auf eine mögliche Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Sommerspiele die Universiade eine wichtige und erfolgversprechende Visitenkarte.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht,

 

1. sich für die Durchführung einer Universiade in Hamburg zu bewerben,

 

2. das Konzept der Bewerbung zentral an Nachhaltigkeit und dem Ziel der Klimaneutralität zu orientieren,

 

3. der Bürgerschaft zeitnah über Konzept und Finanzierung zu berichten, sowie die Bürgerschaft angemessen zu beteiligen.