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Stellungnahmen der gymnasialen Schulkonferenzen ernst nehmen

Mittwoch, 02.07.2014

Im Rahmen der Diskussion um den achtjährigen oder neunjährigen Weg zum Abitur an Hamburgs Gymnasien wurden die Schulkonferenzen der Gymnasien bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, dem nicht-pädagogischem Personal sowie der Schulleitung um ihre Meinung gebeten. Mit großer Mehrheit sprachen sie sich dabei für den Beibehalt des achtjährigen Gymnasiums im Zwei-Säulen-Modell mit der Stadtteilschule, die nach neun Jahren ebenfalls zum Abitur führt, aus. Zusätzlich zur Rückmeldung in dieser Frage gaben viele Schulkonferenzen inhaltliche Stellungnahmen ab, in denen sie die aktuelle Situation aus ihrer Sicht schildern, Problemlagen aufzeigen sowie Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Einige wichtige Punkte wurden bereits von der SPD-Fraktion aufgegriffen und befinden sich aktuell in der Umsetzung. Hierzu gehört die Festlegung einer Wochenunterrichtsstundenobergrenze für jeden Jahrgang am Gymnasium, um eine übermäßig hohe Stundenzahl vor allem in der Mittelstufe zu verhindern. Außerdem müssen zukünftig zu Beginn eines jeden Schuljahres eine Klausurenplanung erfolgen, die zum einen transparent darstellt, wann welche Klausuren zu schreiben sind und zum anderen sicherstellt, dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr als zwei Klausuren pro Woche schreiben müssen. Ebenfalls zur gleichmäßigeren Arbeitsverteilung trägt die neue Hausaufgabenregelung bei. Maximal 1 Stunde pro Tag und 5 Stunden pro Woche sollen Schülerinnen und Schüler an ihren Hausaufgaben arbeiten müssen. Im Rahmen des Ganztages werden Hausaufgaben zwar außerhalb des Unterrichts, aber noch in der Schule bearbeitet.

Die Vorschläge der gymnasialen Schulkonferenzen decken darüber hinaus viele weitere Bereiche ab, in denen Verbesserungsbedarf gesehen wird. Dabei darf auch nicht übersehen werden, dass sich jeweils nur eine Minderheit für einzelne Punkte ausgesprochen hat. Andere haben sich gar nicht inhaltlich geäußert oder andere ihnen wichtige Punkte benannt. Teilweise widersprechen die Wünsche der einen Schulkonferenz den Wünschen einer anderen. In Bezug auf die Ausgangsfrage nach G8 oder einer Reform hin zu G9 am Gymnasium betonten neun Schulkonferenz neben ihrer grundsätzlichen Ablehnung eines Wechsel zu G9, dass sie auf gar keinen Fall G8 und G9 parallel an ihrem Gymnasien haben wollen würden.

Die Bürgerschaft möge beschließen,

Der Senat wird ersucht,

1. die Umsetzung der neuen Regelungen zur Hausaufgabenobergrenze, Klausurenverteilung und Wochenstundenobergrenze an den Hamburger Gymnasien zu begleiten sowie der Bürgerschaft über die konkrete Umsetzung an den einzelnen Schulen sowie der Wirkung dieser Maßnahmen auf den Schulalltag an Hamburgs Gymnasien im

1. Quartal 2015 zu berichten.

2. bei der Beantwortung des Ersuchens 20/2163 „Hamburg 2020: Guter Unterricht in guten Schulen: Qualitätsoffensive für die Verbesserung des Unterrichts und eine neue Lernkultur“ insbesondere auf die Gymnasien einzugehen.