Zum Hauptinhalt springen

Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern

Montag, 11.12.2006

Haushaltsplanentwurf 2007/2008 – Einzelplan 4

In Hamburg leben ca. 125.000 Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind. Der Alltag dieser Kinder unterliegt häufig schweren Belastungen. Sie machen sich nicht nur um das erkrankte Elternteil große Sorgen, sondern sie müssen sich auch sehr jung familiären Aufgaben stellen. Sie müssen die Geschwister beaufsichtigen oder den Haushalt führen, weil Mutter oder Vater oder beide dazu nicht fähig sind. Aber auch wenn nur ein Elternteil erkrankt ist, weiß der Partner häufig nicht, wie er für die Kinder sorgen kann.

 

Die Chance, dass diese Kinder selbst einmal psychisch erkranken ist sehr groß. Ist ein Elternteil z.B. an Schizophrenie erkrankt, so ist die Möglichkeit selbst zu erkranken, um 13% erhöht. Sind beide Elternteile erkrankt, so liegt die Wahrscheinlichkeit für die Kinder bei 46%. Leidet ein Elternteil unter Depressionen, so ist die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung der Kinder bei 15 – 20%, bei beiden Elternteilen sogar bei 55%. Beide Krankheiten dauern oft lebenslang und es ist heute noch schwierig, Heilung zu finden.

 

Die Krankheiten sind mit erheblichen Kosten verbunden. Daher ist es sinnvoll eine geeignete Prävention und Hilfe diesen Kindern anzubieten. In Hamburg gibt es bisher keine staatlich geförderte Einrichtung, die diese Aufgaben wahrnimmt. Der Verein „Seelennot e.V.“, der sich um diese Kinder kümmert, ist bis heute auf Spenden angewiesen. Es ist oft ungewiss, ob die Arbeit am Ende des Monats noch weitergehen kann. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten zum großen Teil ehrenamtlich.

 

Um eine qualitativ gesicherte Arbeit und Beratung in der Zukunft fortzuführen, muss dieser Verein Zuwendungen erhalten

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Verein „Seelennot e.V.“ erhält 40.000 Euro für seine Arbeit.

 

Zur Deckung wird im Kapitel 4000 der Titel 535.56 „Laufender Sachaufwand im Zusammenhang mit der IuK-Technik“ um 40.000 Euro abgesenkt.