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Zentrum Holzwirtschaft in Lohbrügge erhalten

Mittwoch, 02.03.2016

zu Drs. 21/3301

 

Das Zentrum Holzwirtschaft an der Leuschnerstraße in Hamburg Lohbrügge ist ein bundesweit anerkanntes Forschungszentrum in enger Verbindung zwischen einer Bundesforschungseinrichtung – dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) - des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Universität Hamburg (UHH). Die Institute sind Teil des Fachbereichs Biologie der MIN-Fakultät. Mit ihren Bachelor- und Master-Studiengängen haben sie einen exzellenten Ruf. Die Absolventinnen und Absolventen sind am Markt außerordentlich gefragt. Eine beträchtliche Zahl von Promotionen jährlich festigt den wissenschaftlichen Ruf. In Deutschland bietet nur die UHH diese Möglichkeit.

Bei der Struktur und Entwicklungsplanung der MIN-Fakultät hat u.a. auch der Fachbereich Biologie sich an der Neuausrichtung im Rahmen der Empfehlungen des von der ehemaligen Wissenschaftssenatorin Stapelfeldt in Auftrag gegebenen und überaus positiven Wissenschaftsrats-Gutachtens zu beteiligen, was zu Veränderungen bei den Etats einzelner Institute führt. Das Zentrum Holzwirtschaft hat die von ihm erwarteten Haushaltsanpassungen erarbeitet und geliefert. Dennoch hat das Dekanat im Zuge seiner Bemühungen um Zugang zur Exzellenz-Initiative angedeutet, sich für ein Auslaufen der Studiengänge Holz auszusprechen. Daraufhin hat der Präsident der UHH, Prof. Lenzen, kurzfristig zu einer Zusammenkunft der Beteiligten eingeladen mit den Ziel, unter seiner Begleitung eine nachhaltige Lösung für die Zukunftssicherung des Studiengangs Holzwirtschaft an der Universität Hamburg herbeizuführen, so seine Verlautbarung.

Das TI, seit 2008 Rechtsnachfolger des Bundesforschungsinstituts Forst- und Holzwirtschaft, ist eines von vier unmittelbar von dem BMEL getragenen Forschungsinstituten mit mehreren Standorten. Mit den Schwerpunkten Holzforschung, internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie, Waldökosysteme und Forstgenetik ist es am Standort Lohbrügge angesiedelt und kooperiert dort eng verzahnt mit dem Zentrum Holzwirtschaft.

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des TI nehmen Lehraufträge an Universitäten wahr und kooperieren mit verschiedenen Forschungseinrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene (so die BMEL-Homepage). Gebäude, Forschungseinrichtungen und Infrastruktur werden gemeinsam genutzt.

Seit Jahren gibt es anhängige Verhandlungen mit dem TI bzw. dem BMEL mit dem Ziel, die finanziellen und sächlichen Verantwortlichkeiten, auch Personaleinsatz, Gebäude und Grundbewirtschaftung klarer zu definieren. Diese sind dem Vernehmen nach weit gediehen, aber noch nicht zum Abschluss gebracht.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird aufgefordert,

1. unter Berücksichtigung und in Anerkennung der universitären Selbstverwaltung zu helfen, den holzwirtschaftlichen Standort in Lohbrügge zu sichern.

 

Dazu bedarf es:

 

- eines tragfähigen Konzepts für den universitären Teil,

- zügiger Verhandlungen mit dem CSU-geführten Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft als Träger des Thünen-Instituts, auch über dessen finanziellen Anteil,

- der Unterstützung bei der klaren vertraglich geklärten Grundlage für die Zusammenarbeit beider am Standort,

- weiterer Bemühungen um die Einwerbung von Drittmittelgebern.

 

2. der Bürgerschaft zum 01.06.2016 dazu zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten Dr. Carola Timm
  • Dr. Stefanie von Berg
  • Mareike Engels
  • Farid Müller
  • Ulrike Sparr (GRÜNE) und Fraktion