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15 Jahre erfolgreiche Kampagne „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“ für mehr Auszubildende mit Migrationsgeschichte in der Hamburger Verwaltung

Freitag, 17.09.2021

Einleitung für die Fragen:

 

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Die Gesellschaft wird immer bunter und vielfältiger. Dies zeigt sich auch an der Zusammensetzung der Hamburger Stadtgesellschaft. Ende 2020 lebten bereits über 700 000 Menschen mit Migrationsgeschichte in Hamburg. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung waren das etwa 37 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner. Rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren kommen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte.

Um die gesellschaftliche und politische Partizipation von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern, geht Hamburg einen erfolgreichen Weg: Die vom Senat weiterentwickelten und fortgeschriebenen Integrationskonzepte von 2013 und 2017 formulieren für jedes Handlungsfeld konkrete und überprüfbare Ziele und benennen Indikatoren dafür.

Mit diesem Steuerungsansatz, integrationspolitische Maßnahmen festzulegen und sie mit überprüfbaren Zielwerten zu kombinieren, ist die Freie und Hansestadt Hamburg im bundesdeutschen Vergleich Vorreiterin (Sachverständigenrat für Migration und Integration-Forschungsbereich 2017: 10). Diese ziel- und ergebnisorientierte Steuerung ist im Rahmen der Fortschreibung des Integrationskonzeptes 2017 eng verknüpft mit der Strategie der Interkulturellen Öffnung der Verwaltung (Hamburger Integrationskonzept 2017, S. 121 ff.).

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Arbeitgeberin Vorbildcharakter und setzt schon seit 15 Jahren erfolgreich einen Schwerpunkt auf die Interkulturelle Öffnung der Verwaltung als kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Bereits im Jahre 2006 wurde mit der erfolgreichen Einstellungskampagne „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“ damit begonnen, intensiv um junge Menschen mit Migrationsgeschichte für den Öffentlichen Dienst zu werben. Seit Beginn der Kampagne von 2006 bis 2018 hat die Stadt Hamburg nahezu viermal so viele Beschäftigte mit Migrationsgeschichte eingestellt (siehe meine Schriftliche Kleine Anfrage 21/17232).

In den Berufen des Öffentlichen Dienstes soll sich die Vielfältigkeit der Bevölkerung Hamburgs widerspiegeln. Ob dies gelingt, darüber gibt der jährlich vom Senat veröffentlichte Personalbericht Auskunft. Der Personalbericht beschreibt entlang der strategischen Handlungsfelder Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Gesundheit, Diversity, Gute Arbeit und Führung, wie sich die Hamburgische Verwaltung zukunftsfähig aufstellt.

Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen sind wertvolle Kenntnisse, die für die Dienstleistungsorientierung der Hamburger Verwaltung wichtig sind.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

Frage 1: Wie viele junge Menschen mit Migrationsgeschichte haben sich seit Beginn der Einstellungskampagne „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?” im Jahre 2006 für die von der Freien und Hansestadt Hamburg angebotenen Berufsausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz beworben? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen und nach Geschlecht getrennt angeben und nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 2: Wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte sind für diese Berufsausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz seit Beginn der Einstellungskampagne eingestellt worden? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen und nach Geschlecht getrennt angeben und nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 3: Wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte haben sich seit Beginn der Einstellungskampagne für die Allgemeinen Dienste, die Steuerverwaltung, die Justiz und den Justizvollzug beworben? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen, fachrichtungsbezogen und nach Geschlecht getrennt angeben und die Gesamtzahl nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 4: Wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte sind seit Beginn der Einstellungskampagne in die Allgemeinen Dienste, die Steuerverwaltung, die Justiz und den Justizvollzug eingestellt worden? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen, fachrichtungsbezogen und nach Geschlecht getrennt angeben und die Gesamtzahl nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 5: Wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte haben sich seit Beginn der Einstellungskampagne um die Aufnahme in akademische Nachwuchsprogramme beworben? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen und nach Geschlecht getrennt darstellen. Bitte berufsbezogen nach Einstellungsanteilen in den Allgemeinen Diensten, der Steuerverwaltung und den technischen Diensten angeben. Bitte nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 6: Wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte sind seit Beginn der Einstellungskampagne in akademische Nachwuchsprogramme eingestellt worden? Bitte die Entwicklung der Einstellungsjahrgänge prozentual und in absoluten Zahlen und nach Geschlecht getrennt darstellen. Bitte berufsbezogen nach Einstellungsanteilen in den Allgemeinen Diensten, der Steuerverwaltung und den technischen Diensten angeben. Bitte nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

Frage 7: Welche sind die drei wichtigsten Gründe, Bewerberinnen und Bewerber nicht einzustellen?

Frage 8: Spiegeln die Einstellungen von Auszubildenden mit Migrationsgeschichte in der Verteilung in etwa die Hamburger Bevölkerungsstruktur wider?

Frage 9: Wie erreicht es der Senat, den Bewerberanteil von Menschen mit Migrationsgeschichte für den Öffentlichen Dienst zu erhöhen?

Frage 10: Wie hoch ist aktuell der Gesamtanteil an Beschäftigten mit Migrationsgeschichte im Öffentlichen Dienst? Bitte prozentual und in absoluten Zahlen und nach Geschlecht getrennt angeben und nach den wichtigsten fünf Herkunftsländern aufschlüsseln.

 

 

 

 

  • Kazim Abaci (Fachsprecher:in Migration, Integration und Geflüchtete)