Zum Hauptinhalt springen

Abriss bekannter Skulpturen psychisch Kranker Künstler durch das Asklepius-Klinikum Nord

Freitag, 04.06.2010

Gemäß einer Meldung des Evangelischen Pressedienstes hat das Asklepius-Klinikum Nord auf dem zum Verkauf vorbereiteten Gelände des AKO vor dem ehemaligen Sozialtherapiezentrum zwei große Reliefskulpturen abreißen lassen. Die Werke, die unter Anleitung von Prof. Siegfried Neuenhausen 1982 gestaltet wurden, sind in Katalogen und Vorträgen der Kunstwelt bekannt. Bei den Skulpturen handelte es sich um zwei jeweils über drei Meter hohe Steelen aus Sandstein und Keramik mit mehreren Reliefs. Laut Annette Korsch vom Landesverband Psychiatrieerfahrener in Hamburg hätten die Skulpturen bereits lange Zeit ungeschützt im Bauschutt gestanden

 

Das Klinikum hatte das Grundstück bis Ende vergangenen Jahres gepachtet und räumen lassen. Der kaufmännische Leiter des Klinikums, Tobias Feindt begründet den Abriss mit der starken Baufälligkeit der Skulpturen und der mangelnden Wirtschaftlichkeit einer möglichen Rettung für die Kliniken.

 

Das Amt für Denkmalschutz habe laut Meldung des Evangelischen Pressedienstes das Gelände, nicht jedoch die Skulpturen besichtigt. Die Hamburger Kulturbehörde bedaure den Abriss.

 

 

Ich frage den Senat:

 

1. Seit wann ist dem Senat der Abriss der bekannten Skulpturen auf dem Gelände des Asklepius-Klinikum Nord bekannt?

2. Wie und durch wen hat der Senat vom Abriss erfahren?

3. Wurden beim Verkauf des Landesbetriebes Krankenhäuser an die Asklepius-Kliniken in Bezug auf den Erhalt von Kunstwerken auf dem Gelände des LBK Auflagen gemacht bzw. Vereinbarungen getroffen?

a. Wenn ja, wie genau sehen diese aus?

b. Wenn ja, wie wird die Einhaltung der Auflagen bzw. Vereinbarungen kontrolliert?

c. Wenn nein, warum nicht?

4. Laut Meldung des Evangelischen Pressedienstes (epd) habe das Amt für Denkmalschutz zwar das Gelände, nicht jedoch die Skulpturen besichtigt.

a) Ist diese Meldung zutreffend?

b) Wenn ja, wie kann ein Gelände besichtigt werden, dabei jedoch zwei über drei Meter hohe Steelen übersehen werden?

c) Wann genau und zu welchem Anlass fand eine Besichtigung statt?

d) Wer hat an der Besichtigung teilgenommen?

e) Was genau waren Auftrag und Ziel der Besichtigung?

5. Der epd meldet außerdem, dass der Landesverband Psychiatrieerfahrener sich bereits seit längerem bei der Klinikleitung gegen eine Zerstörung der Skulpturen ausgesprochen habe.

a) Ist den zuständigen Behörden diese Stellungnahme des Landesverbandes Psychiatrieerfahrener bekannt?

Wenn ja,

b) hat es Gespräche von Behördenvertretern mit Vertretern des Asklepius-Klinikum Nord über die Skulpturen gegeben?

c) Was war Inhalt dieser Gespräche?

6. Laut epd-Meldung bedaure die Hamburger Kulturbehörde den Abriss der Skulpturen, eine Sprecherin wird mit den Worten „Kunstwerke sollten immer gesichert und nicht zerstört werden“ zitiert.

a) Welche Vorgehensweise in Bezug auf die Skulpturen wäre nach Auffassung der Kulturbehörde beim Verkauf des Grundstückes wünschenswert gewesen?

b) Welche Leitlinien/Vorgaben für Bauherren zum Umgang mit Kunstwerken gibt es von Seiten der Kulturbehörde?

c) Wann und auf welche Art und Weise werden diese bekannt gemacht?