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Bevorratung von Kaliumjodidtabletten für nukleare Katastrophenfälle

Dienstag, 08.09.2009

Die Strahlenschutzkommission und die Weltgesundheitsorganisation empfehlen, nach kerntechnischen Unfällen 130 mg Kaliumjodid zur Blockade der Schilddrüse einzunehmen (sogenannte Jodblockade). So könne das Risiko eines Schilddrüsenkarzinoms deutlich verringert werden. Denn kurz nach einem Reaktorunfall aufgenommenes nichtradioaktives Jod sättigt die Schilddrüse und verhindert dadurch die Speicherung von radioaktivem Jod, das in großer Menge bei einem Unfall freigesetzt und von der Bevölkerung über die Atemwege aufgenommen wird. Die für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden bevorraten deshalb Kaliumjodidtabletten mit hohem Jodgehalt, um diese bei Bedarf an die Bevölkerung auszugeben, sofern sie nicht schon unter bestimmten Voraussetzungen vorher an die Haushalte verteilt wurden.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

 

1. Wie lauten die aktuellen Empfehlungen der Strahlenschutzkommission zur Bevorratung von Kaliumjodidtabletten für nukleare Katastrophenfälle?

2. Von wann stammen diese Empfehlungen? In welchen Punkten unterscheiden sie sich von den früheren Empfehlungen?

3. Wie viele Kaliumjodidtabletten mit welchem Kaliumjodidgehalt werden für die Bevölkerung Hamburgs bevorratet?

4. Wann wurden diese Kaliumjodidtabletten beschafft?

5. An welchen Orten werden diese Kaliumjodidtabletten vorgehalten?

6. Wie viele Kaliumjodidtabletten wurden an wie viele Haushalte vorverteilt und in welchem Gebiet Hamburgs? (Bitte der Antwort Kartenausschnitt beifügen.)

7. Nach welchen Kriterien sollen die Kaliumjodidtabletten an welche Teile der Bevölkerung vorverteilt beziehungsweise im Ernstfall verteilt werden?

8. Wie wird die rechtzeitige Verteilung der Kaliumjodidtabletten im Ernstfall sichergestellt?

9. Wie lange sind die Kaliumjodidtabletten haltbar?

10. Inwieweit werden mit Ablauf der Haltbarkeit die Kaliumjodidtabletten entsorgt und durch neue ersetzt?

11. Wie viel kostet die Bevorratung von Kaliumjodidtabletten für die Bevölkerung Hamburgs und wer trägt diese Kosten?

12. Inwieweit können in Hamburg Kaliumjodidtabletten von der Bevölkerung für die freiwillige Eigenbevorratung rezeptfrei in Apotheken erworben werden?

13. Welche Präparate stehen hierfür zur Verfügung?