Zum Hauptinhalt springen

Geburtenziffern in Hamburg

Freitag, 20.02.2009

Ende Januar meldete CDU-Sozialsenator Wersich einen „ungebrochenen Geburtenanstieg“ in Hamburg: 2008 wurden in Hamburg 119 Kinder mehr geboren als im Vorjahr. Gründe hierfür seien die Familienfreundlichkeit und die gute medizinische Versorgung. (Pressemitteilung vom 23.01.2009).

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) verkündete jüngst eine Trendumkehr bei der Geburtenrate. In einem Interview in der Bild am Sonntag belegt sie diese Aussage mit einem Anstieg von 12.000 Geburten im Jahr 2007 und 3.400 bis September 2008.

Weder Senator Wersich noch Bundesministerin von der Leyen nennen allerdings die Geburtenziffer. Die Geburtenziffer bezieht die Anzahl der Geburten auf die Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter. Die zusammengefasste Geburtenziffer, also die durchschnittliche Kinderzahl, lag z.B. 2000 bei 1,378; 2002 bei 1,341; 2004 bei 1,355; 2006 bei 1,331; 2007 bei 1,370 (Statistisches Bundesamt). Eine Trendumkehr bei der Geburtenrate ist hier schwerlich zu erkennen.

Bundesministerin von der Leyen äußerte im oben genannten Interview zudem die Ansicht, dass sich die Wirtschaftskrise positiv die Familienplanung auswirke: „Wenn die Wirtschaft wankt, hat die Familie Konjunktur“.

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Wie hat sich die Geburtenziffer in Hamburg in den letzten 20 Jahren entwickelt?

2. Welche Gründe für diese Entwicklung sieht der Senat bzw. die zuständige Behörde?

3. Sieht der Senat bzw. die zuständige Behörde ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und Familienplanung? Wenn ja, welchen? Wie wird dieser Zusammenhang begründet?