Gewaltbereitschaft gegen öffentlich Bedienstete in Hamburg in 2011
Dienstag, 17.01.2012
Vor dem Hintergrund des schrecklichen Schusswaffenangriffs im Amtsgericht Dachau, bei dem ein junger Staatsanwalt zu Tode kam, sowie anschließend an entsprechende Voranfragen des Abgeordneten Dr. Andreas Dressel (letztmalig 19/5284 und 19/8518) fragen wir den Senat bezogen auf das Jahr 2011:
1. Wie viele Übergriffe (tätlich und verbal, das heißt einschließlich Drohungen und Beleidigungen) auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger öffentlichen Verwaltung (einschließlich ArGe) gab es 2011 insgesamt in Hamburg (absolut/prozentual im Vorjahresvergleich) sowie
a) in welchem Umfang und in welchen Verwaltungsbereichen – gegliedert nach Behörden und Ämtern?
b) Wie war jeweils die Anzahl der Opfer? In wie vielen Fällen sind weibliche, in wie vielen Fällen männliche Bedienstete betroffen?
c) Wie war jeweils die Zahl der Tatverdächtigen?
d) Welchen der nachfolgenden Kategorien sind die Übergriffe jeweils zuzuordnen?
• Beschimpfung/Beleidigung
• Bedrohung mittels Worten oder Gesten
• Bedrohung mittels Gegenständen (außer Waffen)
• Bedrohung mittels Waffe
• Gewalt gegen Sachen (Sachbeschädigung)
• Körperliche Gewalt gegen Personen
• Körperliche Gewalt gegen Personen mit Gegenständen (außer Waffen)
• Körperliche Gewalt gegen Personen mit Waffe
e) In wie vielen Fällen führten die Übergriffe jeweils zu schwereren Verletzungen?
f) Wie groß ist die Zahl derer, die nach einem derartigen Vorfall an ihren bisherigen Arbeitsplatz nicht wieder zurückgekehrt sind, sei es aus psychischen oder aus physischen Gründen? Auf welche Zahl belaufen sich daraus resultierende Dienstunfähigkeiten (bitte möglichst spezifiziert darstellen)?
2. In wie vielen Fällen und mit welchen Folgen wurden jeweils welche Arten von Gegenständen, (technische) Hilfsmittel oder Waffen eingesetzt?
3. Welche Konsequenzen hatten die Übergriffe für die Täter (Strafverfahren / Verurteilung / Schadensersatz / Schmerzensgeld / Hausverbot usw.)? Inwieweit werden diese Daten statistisch erfasst / kategorisiert?
- Urs Tabbert (Fachsprecher:in Justiz)