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Hamm-Borgfelde: Kein Denkmalschutz für historisches Gebäude in der Klaus-Groth-Straße?

Montag, 10.01.2011

In der Klaus-Groth-Straße Nr. 84 steht ein altes Kontorhaus, Baujahr 1902, indem sich zur Zeit noch eine Weinhandlung befindet. Auf dem Gelände befindet sich ein weiteres Gebäude welches von vielen Menschen aus dem Stadtteil als „Alter Pferdestall“ bezeichnet wird. Diese Bezeichnung geht vermutlich zurück auf die „Vereins-Brauerei der Hamburg Altonaer“ in Borgfelde. Diese wurde im Jahr 1875 dort gebaut. Ein weiterer Rest dieser Brauerei ist neben dem „Alten Pferdestall“, der Eiskeller der Brauerei, der unter dem Kontorhaus liegt. Dieser Keller wurde im Brauereiverfahren vor der industriellen Kühlung genutzt, um das Bier bis zur Reife gären zu lassen. Der Keller ist augenscheinlich in einem guten Zustand und zieht sich über vier Etagen tief in die Erde. Er stellt ein industriehistorisches Baudenkmal dar. Gerade vor dem Hintergrund, dass durch die Bombennächte des 2. Weltkrieges der Stadtteil Borgfelde zu über 90 Prozent in Schutt und Asche gelegt wurde, ist es den Anwohnern und dem Stadtteilarchiv ein wichtiges Anliegen, dieses Baudenkmal zu erhalten.

 

Dass es ein solches Baudenkmal in Borgfelde gibt, war bis vor kurzem, außer dem Eigentümer, niemandem bekannt. Auch das Stadtteilarchiv Hamm wusste nichts über diesen Brauereikeller. Aufgrund eines Bauvorhabens sollen die Gebäude abgerissen und an dieser Stelle Wohnungen errichtet werden. Eine Begehung von Fachleuten des Bezirksamtes und des Denkmalschutzes fand im historischen Eiskeller statt. Der Denkmalschutz lehnte den Schutz des Kellers ab.

 

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

1. Welche Kriterien legt der Denkmalschutz an ein Gebäude an, damit es für denkmalschutzwürdig eingestuft wird?

2. Warum wurde der Denkmalschutz für den Brauereikeller abgelehnt?

3. In welchem baulichen Zustand befindet sich der Brauereikeller?

4. Wie viele historische Brauerei-Eiskeller gibt es in Hamburg?

5. Wurde das Kontorhaus und der sogenannte „Alte Pferdestall“ vom Denkmalschutzamt geprüft?

Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Wenn nein, warum nicht?

6. Welche Gebäude auf dem Gelände der Klaus-Groth-Straße 84 gehen auf die

ursprüngliche Bebauung der Brauerei zurück?

7. Gäbe es Möglichkeiten eines Erhalts des Eiskeller trotz des Baus der Wohnungen an dortiger Stelle?

8. Welche Möglichkeiten sieht der Senat dieses historische Baudenkmal zu erhalten?